Pilgern auf der Via Jutlandica
Die Via Jutlandica kommt aus Dänemark und führt quer durch Schleswig-Holstein von Flensburg nach Glückstadt. Unterwegs gibt es vor allem viel Natur, Ruhe und eine Menge Wind.
Pilgern liegt im Trend. Alljährlich nutzen Tausende die Gelegenheit, mit einem langen Fußmarsch zu sich selbst zu finden. Gern werden für diese ursprünglichste Form des Reisens alte Kulturwege genutzt. "Der Weg beginnt in Deinem Haus", sagen erfahrene Pilger.
Von Dänemark bis Spanien
Als Jakobsweg gelten alle Wege, die ins spanische Santiago de Compostela zum Grab des heiligen Jacobus führen. Im Lauf der Jahrhunderte haben sich einige Routen als typische Jakobswege etabliert. Einer davon kommt aus Dänemark und führt quer durch Schleswig-Holstein von Flensburg nach Glückstadt. Die Via Jutlandica- der jütländische Weg - ist auf der gesamten Strecke mit der Jakobsmuschel, dem Sinnbild der Pilger, beschildert.
Zwei mögliche Routen
Die Via Jutlandica führt in Schleswig-Holstein zunächst lange Zeit über den Geestrücken und schließlich durch die Marschen an die Elbe. Dabei verläuft die Strecke zunächst bis Schleswig. Ab Schleswig gibt es zwei Varianten: Die eine führt über Rendsburg nach Glückstadt und weiter bis Stade. Südlich von Stade verbindet sie sich bis zum Ende in Harsefeld, wo im Mittelalter ein bedeutendes Benediktinerkloster stand, mit der Via Baltica. Die zweite Route führt über Eckernförde, Kiel und Plön bis Lübeck. Auf beiden Routen gibt es neben sehenswerten Städten vor allem viel Natur, Ruhe und meist eine Menge Wind, der auch seinen Teil dazu beitragen kann, Geist und Gemüt durchzupusten.
Übernachten in einfachen Unterkünften
Obdach finden Pilger bei Privatleuten, Pastoren oder in Klöstern. Wer einen Pilgerausweis vorlegen kann, ist für eine Nacht willkommen - oft wird dafür gerade mal eine kleine Spende fällig. In Schleswig-Holstein verläuft die Via Jutlandica auf weiten Strecken auf dem bekannten Ochsenweg entlang.