Die St. Michaelis-Kirche, der Michel, gehört zu den fünf Hauptkirchen der Hansestadt. Ein Blick in den Innenraum des Hamburger Wahrzeichens zeigt die Schönheit der größten Barockkirche im Norden.
Stand: 19.12.2017 | 17:12 Uhr | Hamburg Journal | Archiv
1 | 22 Wer auf der Elbe nach Hamburg kommt, sieht das Wahrzeichen der Stadt schon frühzeitig: den Michel. Für Seefahrer war die Kirche daher immer ein Symbol für Heimat. Auch die große Turmuhr ist gut zu erkennen, ihr Durchmesser beträgt acht Meter.
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2 | 22 St. Michaelis ist eine der fünf Hauptkirchen der Stadt und gilt als die größte und schönste Barockkirche Norddeutschlands. Mit 132 Metern besitzt der Michel den zweithöchsten Kirchturm Hamburgs.
© NDR, Foto: Anja Deuble
3 | 22 Geweiht ist die Kirche dem Erzengel Michael, seine Bronzestatue hängt über dem Hauptportal - in Siegerpose über dem Teufel.
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4 | 22 Weiß und Gold prägen den imposanten Innenraum, der auf mehreren Ebenen 2.500 Menschen Platz bietet. Da der Michel in seiner Geschichte zweimal abbrannte und im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde, sind nur wenige Teile der ursprünglichen Ausstattung erhalten.
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5 | 22 Zu den älteren Kunstwerken gehört das spätbarocke marmorne Taufbecken, das 1763 im italienischen Livorno gefertigt wurde. Es konnte beim zweiten Brand 1906 gerettet werden.
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6 | 22 Auch die Abdeckung für das Taufbecken besteht aus Marmor und ist viel zu schwer, um im Alltag angehoben zu werden. Deshalb liegt sie dauerhaft auf einem Ständerwerk im Altarraum.
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7 | 22 Ebenfalls aus dem Jahr 1763 stammt der Gotteskasten im Gang zur Südempore. Darin wurde einst das Vermögen der Kirche aufbewahrt und die Kollekte gesammelt. Der Kasten ist ein Geschenk von Ernst Georg Sonnin, dem Architekten, der von 1750 bis 1762 den zweiten Michel erbaute.
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8 | 22 Wesentlich jünger ist der 20 Meter hohe Marmor-Altar mit Bildnissen der evangelischen Kirchengeschichte. Er wurde 1910 geschaffen. Das große Glasmosaik zeigt ein Bild des auferstandenen Jesu Christi.
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9 | 22 Über dem Mosaik ist eine Darstellung Jesu am Kreuz zu sehen, die Altarkrönung bildet ein goldener Strahlenkranz, flankiert von vier Engelsfiguren.
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10 | 22 Über dem Altartisch hängt ein goldenes Relief, es zeigt Jesus im Kreise seiner Jünger beim letzten Abendmahl.
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11 | 22 Ein goldener Verkündigungsengel krönt den Schalldeckel der Kanzel. Diese Kanzelhaube sorgt dafür, dass das Wort des Predigers in der ganzen Kirche gut zu verstehen ist. Die Kanzel besteht aus Marmor, ist über eine prächtige geschwungene Treppe zu erreichen und wurde wie der Altar 1910 nach dem zweiten Brand geschaffen.
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12 | 22 Eine weitere Darstellung des Erzengels Michael ist links vor dem Altarraum zu sehen. Die farbige Figur ist vermutlich im 17. Jahrhundert entstanden und steht seit 2011 im Michel. Sie zeigt, wie Michael das "Böse" in Gestalt des Teufels besiegt.
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13 | 22 Schon immer verfügte der Michel über herausragende Orgeln. Heute befinden sich fünf Instrumente im Kirchenraum und eines in der Krypta. Hauptorgel ist die große Steinmeyer-Orgel auf der Westempore. Sie hat 86 Register mit 6.697 Pfeifen, fünf Manuale und ein Glockenspiel.
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14 | 22 Gebaut wurde das Instrument 1962 von der Firma Steinmeyer & Co. aus Oettingen, die zu den bedeutendsten deutschen Orgelwerkstätten zählt. 2010 erfolgte eine komplette technische Überholung.
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15 | 22 Aus dem Jahr 1914 stammt die elegante Konzertorgel auf der Nordempore, die nach ihrem Erbauer, der Firma Marcussen & Søn, auch Marcussen-Orgel genannt wird. Das pneumatisch gesteuerte Instrument verfügt über 42 Register mit 2.671 Pfeifen, zwei Manuale und Pedal.
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16 | 22 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die beschädigte Orgel umgearbeitet und elektrifiziert. Im Zuge der Rekonstruktion 2009 wurde die originale Disposition der Register und damit auch die ursprüngliche spätromantische Klangfarbe wiederhergestellt.
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17 | 22 Für sinfonische Aufführungen mit Chor und Orchester ist die Konzertorgel eine perfekte Begleitung.
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18 | 22 Eine dritte Orgel, das sogenannte Fernwerk, steht nicht einsehbar auf dem Dachboden. Über einen 20 Meter langen Schallkanal werden die Töne ins Kircheninnere geführt. Gespielt wird die Orgel über den zentralen Spieltisch auf der Nordempore. Von dort können auch die Konzert- und die Steinmeyer-Orgel bedient werden. Das ermöglicht ganz außergewöhnliche Kombinationen.
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19 | 22 Noch relativ neu ist die Carl-Phillip-Emanuel-Bach-Orgel, die seit 2010 auf der Südempore steht. Sie kommt als Solo- und Begleitinstrument für kammermusikalisch angelegte ältere Werke zum Einsatz.
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20 | 22 Unter der Kirche befindet sich die große Krypta. Dort liegen unter anderen prominente Hamburger wie der Komponist Carl Philipp Emanuel Bach begraben. Drei Ausstellungen zeigen Grabfunde, eine Krippensammlung und dokumentieren die Geschichte des Michels.
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21 | 22 Nicht verpassen sollten Besucher einen Aufstieg zum Turm. Zur Aussichtsplattform führen Treppen mit insgesamt 453 Stufen und ein Aufzug. Der Blick schweift in alle Richtungen über die Stadt und weit über die Elbe.
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22 | 22 Werktags um 10 Uhr morgens und um 21 Uhr abends sowie sonntags einmalig um 12 Uhr spielt der Turmbläser vom Michel herab einen Choral und setzt damit eine jahrhundertealte Tradition fort. Früher war die Musik ein Hinweis auf das Öffnen und Schließen der Stadttore.
© Hauptkirche St. Michaelis