Bad Harzburg: Baumwipfelpfad, wandern und kuren

Stand: 19.10.2023 17:01 Uhr

Als nördliches Tor zum Nationalpark ist Bad Harzburg ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen, etwa zum Luchsgehege an den Rabenklippen oder nach Torfhaus. Weitere Attraktion des Heilbads: der Baumwipfelpfad.

Schöne Wandertouren ab Bad Harzburg führen beispielsweise rund um den Eckerstausee, zur Rabenklippe oder über den Teufelsstieg zum Brocken. Zu den bekanntesten Touren gehört der Kaiserweg, der 43 Kilometer bis zum Kloster Walkenried im Südharz führt. Wem das zu weit ist, der kann etwa bei Torfhaus abbiegen und mit dem Bus zurück nach Bad Harzburg fahren. Das Angebot ist groß und umfasst ganz unterschiedliche Strecken verschiedener Schwierigkeitsgrade. Informationen über die einzelnen Wanderrouten hält die Stadt bereit.

Mit der Nostalgiebahn auf den Burgberg

Die Seilbahn auf den Burgberg bei Bad Harzburg. © imago/Rust
Die großen Kabinen der Seilbahn fahren in drei Minuten auf den Burgberg.

Im Südosten von Bad Harzburg erhebt sich der 483 Meter hohe und auf drei Seiten steil abfallende Große Burgberg. Während die Besucher früher mit Eseln den Weg zur Spitze des Berges zurücklegten, fährt inzwischen eine Kabinenseilbahn nach oben. Die beiden Gondeln stammen aus dem Jahr 1929 und ähneln im Innern einer Straßenbahn. Der Blick vom Bergplateau auf die Stadt und den Nordharz ist grandios. Von der einst mächtigen Burganlage auf dem Burgberg sind allerdings nur noch Ruinen zu sehen. Ein historischer Rundweg mit Tafeln informiert über die einstige Anlage.

Heinrich IV. ließ die Harzburg 1066 bis 1068 zum Schutz der Kaiserpfalz in Goslar und der Silberminen im Rammelsberg auf dem Großen und Kleinen Burgberg erbauen. Nach der Zerstörung durch die Sachsen wurde sie 1180 zur Reichsfeste ausgebaut, wechselte über die Jahrhunderte mehrfach den Besitzer und wurde 1650 schließlich abgerissen.

Spaziergang zwischen Baumwipfeln

Blick auf den Steg des Baumwipfelpfades Bad Harzburg. © Baumwipfelpfad Harz
Ungewohnte Perspektive: Der Pfad bringt Naturfreunde auf Höhe der Baumkronen.

Vom Burgberg kann man mit einer Baumschwebebahn in einem Gurt sitzend zur nächsten Attraktion schweben, dem Baumwipfelpfad. Mit maximal 15 Stundenkilometern geht es an Bäumen vorbei bis zum hinteren Ende des Pfads. Der Baumwipfelpfad ist einen Kilometer lang und hat mehrere Aussichtsplattformen, von denen sich ein besonderer Blick in die Tiefe bietet. An zahlreichen Erlebnis- und Infostationen erfahren Besucher Wissenswertes über Tiere, Pflanzen, den Wald im Harz sowie die Erdgeschichte.

Luchsgehege an den Rabenklippen

Ein Luchs liegt in einem Gehege im Harz. © NDR Foto: Axel Franz
Luchse sind scheue Tiere, aber bei der Fütterung kommen sie den Besuchern sehr nah.

1818 wurde der damals letzte Luchs im Harz erschossen. Seit mehreren Jahren läuft ein Wiederansiedlungsprojekt im Nationalpark Harz. Die großen Wildkatzen mit den Pinselohren sind allerdings in freier Natur kaum zu sehen. Östlich von Bad Harzburg ist die Chance wesentlich größer, denn in einem kostenlosen Schaugehege an den Rabenklippen leben mehrere Luchse. Jeden Mittwoch und Sonnabend um 14.30 Uhr füttern Mitarbeiter des Nationalparks die Tiere und informieren dabei über das Luchsprojekt, die Auswilderung und die Besonderheiten der Großkatzen.

Zu Besuch bei den Wildkatzen

Wenige Kilometer entfernt leben in einem weiteren Gehege Wildkatzen. Von einer Plattform aus können Besucher die Tiere in dem weitläufigen Areal beobachten. Um 12, 14 und 16 Uhr werden sie gefüttet. Das Gehege liegt an der Bundesstraße 4 zwischen Bad Harzburg und Torfhaus.

Sole-Heilbad mit Tradition

Wandelhalle und Trinkhalle im Badepark von Bad Harzburg. © imago Foto: Werner Otto
Die historische Wandelhalle ist seit mehr als 100 Jahren Treffpunkt der Kurgäste.

Bereits 1831 begann in Bad Harzburg der Bade- und Kurbetrieb mit dem Wasser aus Solequellen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es ein städtisches Badehaus mit Wandelhalle und Park. Inzwischen bieten in dem staatlich anerkannten Sole-Heilbad drei Reha-Kliniken, ein orthopädisches Krankenhaus sowie eine Sole-Therme ihre Dienste rund um Gesundheit und Wellness an.

Heilquellen speisen die Sole-Therme

Das Wasser für die Behandlung von Krankheiten und für Kuren stammt aus sieben Heilquellen. Die beiden Solequellen Johann-Albrecht- und Dr.-Harras-Schneider-Quelle dienen zu Badezwecken. Außerdem gibt es zwei Mineralwasser-Quellen und drei Trinkbrunnen, deren Wasser Besucher in der historischen Trink- und Wandelhalle im Badepark probieren können.

Am Kurpark lädt die Sole-Therme mit Schwimmbad, großem Sauna-Bereich und Sole-Grotte zum Entspannen ein. Die Natur-Sole, Wasser mit hohem Salzgehalt, wird aus 840 Metern Tiefe in die Becken gepumpt. Badegäste können zwischen zwei Innen- und zwei Außenbecken mit gut 30 Grad warmem Wasser wählen.

Karte: Bad Harzburg

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Dieses Thema im Programm:

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