Botanischer Garten Hamburg: Naturschätze aus aller Welt
Bambushain, Japangarten, Wüstenlandschaft: Wer durch den Loki Schmidt Garten in Hamburg Klein Flottbek spaziert, lernt viele Ecken der Welt kennen. Ein Erlebnis zu jeder Jahreszeit.
An der Elbe entlang, einmal rund um die Alster oder durch den Jenischpark: Wer - speziell an Wochenenden - einen Spaziergang durch Hamburg macht, trifft dort meist auf viele Menschen. Zugegeben, die Orte sind schön. Mehr Abwechslung und Ruhe verspricht aber ein Park, der weniger bekannt ist: der Botanische Garten in Klein Flottbek, der seit 2012 nach der verstorbenen Botanikerin und Kanzlergattin Loki Schmidt benannt ist.
Entspannen und erfahren
Ob Bäume, Sträucher, Blumen oder Nutzpflanzen: Die Vegetation im Park ist bunt und vielfältig und zu jeder Jahreszeit reizvoll. Einige Themengärten präsentieren im Kleinformat die Flora verschiedener Regionen, ganzer Länder oder Kontinente, etwa der Alpen, Japans sowie Nord- und Südamerikas. Andere widmen sich bestimmten Pflanzenarten. Gleich links vom Eingang etwa zeigt ein herrlicher Bambusgarten mit Allee und See die ganze Vielfalt dieser Pflanze.
Wer nur spazieren gehen oder entspannen möchte, genießt die Pflanzen als schöne Kulisse, wer Anregungen für den eigenen Garten sucht oder mehr wissen möchte, kann sich informieren. Die meisten Gewächse sind beschildert. In einigen Bereichen wie dem Duft- und Tastgarten steht Wissensvermittlung im Vordergrund und Anfassen ist ausdrücklich erlaubt.
Regelmäßige Führungen und Veranstaltungen
Für Interessierte bietet die Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens Hamburg regelmäßig Führungen über das Gelände mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und Veranstaltungen an. Für Kinder gibt es spezielle Angebote und Mitmach-Aktionen, dazu kommen exklusive Führungen für Sehbehinderte, Blinde und ihre Begleiter.
Pyramiden im Wüstengarten
Eine Besonderheit mitten in Hamburg und inzwischen ein Wahrzeichen des Gartens sind die beiden imposanten Glaspyramiden samt Wüstengarten. Der verstorbene Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Sheikh Zayed Bin Sultan Al Nahyan, machte sie dem Garten 2004 zum Geschenk. Der Wüstengarten besteht aus zwei Teilen - der eine zeigt typische Pflanzen in Trockengebieten, der andere eine von Menschen begrünte Kulturlandschaft. In den Glasbauten ist eine kleine Ausstellung zum Thema zu sehen.
Andenken an Loki Schmidt
Wer den Garten besucht, kann sich auch auf ein Wiedersehen mit Loki Schmidt freuen. Die verstorbene Hobby-Botanikerin und Kanzlergattin setzte sich jahrzehntelang unermüdlich für den Schutz bedrohter Pflanzen und für die Arbeit der Botanischen Gärten ein. Deshalb wurde die Anlage in Klein Flottbek im Oktober 2012 in Loki Schmidt Garten umbenannt. Eine Büste auf dem Gelände erinnert an die beliebte Hamburgerin.
Auch ein Museum auf dem Gelände ist ihr gewidmet - das Loki Schmidt Haus. Das Museum - ein futuristischer blauer Kubus - informiert über Nutzpflanzen, aktuelle Forschungen und das Engagement Loki Schmidts für die Natur.
Tropengewächshäuser in Planten un Blomen
Der Botanische Garten gehört zur Universität Hamburg und besteht seit 1979. Damals benötigte die Universität, deren Gärten in der Innenstadt lagen, mehr Fläche und so entstand auf einem 25 Hektar großen Gelände in Klein Flottbek eine neue Anlage. Die Tropengewächshäuser befinden sich noch am alten Standort in Planten und Blomen, sie sind derzeit allerdings wegen notwendiger Sanierungsarbeiten geschlossen.