Brodtener Steilufer: Wandern mit Blick auf die Ostsee
Eine schönere Aussicht über die Lübecker Bucht gibt es kaum: Am Brodtener Steilufer führt ein Wanderweg hoch über der Ostsee von Niendorf nach Travemünde.
An der dicht besiedelten Lübecker Bucht gibt es einen noch nahezu unbebauten Küstenabschnitt: das Brodtener Steilufer. Wie ein Kap ragt das Land dort, im Brodtener Winkel zwischen Travemünde und Niendorf, in die Ostsee. Am bis zu 20 Meter hohen Kliff bauen seltene Uferschwalben ihre Nisthöhlen. Weite Teile des Ufers gehören zum europäischen Vogelschutzgebiet und stehen unter Naturschutz.
Küstenlinie verändert sich ständig
Besonders im Winter nagen Wind und Wellen am Kliff, regelmäßig brechen Teile der Mischung aus Sand, Lehm und Ton ab. Dabei werden Steine freigelegt, manche Milliarden Jahre alt und während der Eiszeit aus Skandinavien in die südliche Ostsee getragen. Geologen bieten Führungen an, bei denen Teilnehmer viele Details über die Herkunft und Entstehung der Sedimente erfahren.
Zu Fuß oder mit dem Rad
Für einen Spaziergang an der Küste ist das Brodtener Steilufer ein lohnendes Ziel. Ein bequemer Fuß- und Radweg verläuft oberhalb des Naturstrandes. Etwa auf halber Strecke zwischen Niendorf und Hermannshöhe führt eine Treppe hinab an den Naturstrand. Wer in Niendorf startet, geht zunächst an ausgedehnten Feldern entlang. Immer wieder bieten sich weite Blicke über die Bucht bis an die Küstenlinie im Norden mit Badeorten wie Sierksdorf und Grömitz.
Nach etwa zwei Kilometern wird die Vegetation natürlicher, Bäume wachsen auf beiden Seiten des Weges. Einige sind mit dem abgestürzten Erdreich auf den Strand gekippt. Auf halber Stecke ist mit dem Ausflugslokal Hermannshöhe der höchste Punkt des Ufers erreicht. An einem Golfplatz vorbei ändert der Weg seine Richtung und der Blick fällt nun auf die mecklenburgische Küste am Klützer Winkel. Nach insgesamt rund sechs Kilometern endet der Wanderweg an einem Boots-Liegeplatz in Travemünde.