Eiderstedt: Nordsee-Urlaub am Wattenmeer
Wie eine Nase ragt die Halbinsel Eiderstedt südlich der nordfriesischen Kreisstadt Husum in die Nordsee hinein. Entstanden ist sie durch Eindeichungen, die bereits im Jahr 1000 begannen. Aus den drei Inseln Everschop (bei Garding), Eiderstedt (bei Tönning) und Utholm (bei Tating) bildete sich die heutige Landzunge. Noch immer ist der ehemalige Meeresboden für die Landwirtschaft sehr ertragreich, doch spielt heute auch der Tourismus eine wichtige Rolle. Bekannt sind vor allem die Orte St. Peter-Ording, Tönning und Garding sowie der Leuchtturm Westerhever, das Wahrzeichen der Halbinsel.
Dorfgeschichte aus Katharinenheerd
Katharinenheerd auf Eiderstedt in Nordfriesland hat eine sehr verkehrsgünstige Lage. Die B202 - die Hauptverkehrsader nach St. Peter-Ording, führt mitten durch das Dorf.
Am südlichsten Punkt schützt seit 1973 das gigantische Eidersperrwerk die Halbinsel vor Sturmfluten. Beim Bau des Sperrwerks wurde das Katinger Watt vom Meer abgeschnitten. Das Gebiet hat sich zu einem Lebensraum für zahlreiche Vogel- und Pflanzenarten entwickelt und wird vom Naturschutzbund betreut. Zahlreiche Wanderwege und Beobachtungstürme laden zu Erkundungstouren ein.
Baden und Strandsegeln in St. Peter-Ording
Der breite, zwölf Kilometer lange Strand von St. Peter-Ording mit den typischen Pfahlbauten gehört zu den schönsten im Norden. Mit seinen Salzwiesen, Dünen, Strand und Watt liegt der Ort inmitten des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Meer und Strand laden zum Sonnen, Baden und Planschen ein. Kite-Surfer, Strandsegler und Kite-Buggyfahrer finden ebenfalls hervorragende Reviere. Wer sich lieber zu Fuß bewegt, kann im Nordsee-Fitness-Park zwischen 16 verschiedenen Lauf-, Wander,- und Walkingstrecken wählen und dabei alle vier Ortsteile von St. Peter-Ording kennenlernen: Böhl, Dorf, Bad und Ording.
Spaziergang zum Leuchtturm Westerhever
Nördlich von St. Peter-Ording liegt ein beliebtes Ausflugsziel: die Ortschaft Westerhever mit ihrem imposanten Leuchtturm. Er ist 41,5 Meter hoch, hat neun Stockwerke, ist mehr als 100 Jahre alt und eines der bekanntesten Wahrzeichen an der Nordsee. Vom Deich ist das Seezeichen nach etwa 45 Minuten Fußweg in Richtung Nordsee zu erreichen. Autos dürfen dort nicht fahren. Zu dem typischen Erscheinungsbild gehören zwei Häuschen neben dem Turm, in denen früher die Leuchtturmwärter wohnten. Heute wird der Westerhever Leuchtturm von Tönning aus fernbedient.
Von der Plattform haben Besucher einen herrlichen Blick über weite Teile von Eiderstedt und die Insel- und Halligwelt. Die Besichtigung ist nur im Rahmen einer Führung und nur von Ostern bis Ende Oktober möglich (Anmeldung erforderlich unter Tel. 04865/12 06). Kinder unter acht Jahren dürfen nicht mit auf den Turm. Die Häuser am Fuße des Turms werden von der Schutzstation Westerhever genutzt. Sie informiert über das Wattenmeer und bietet interessante naturkundliche Wanderungen und Seminare an. Beliebt ist der Leuchtturm auch bei Heiratswilligen, denn dort kann man sich auch trauen lassen.
Im Frühjahr und Herbst kommen die Zugvögel
Auch einen Strand hat Westerhever zu bieten. Mehr als neun Kilometer lang erstreckt sich die Sandbank vor der Küste. Sie ist zu Fuß durch das Watt in etwa 30 Minuten zu erreichen. Pfahlbauten wie in St. Peter-Ording gibt es allerdings nicht. Auch im Frühling und Herbst lohnt sich ein Ausflug nach Westerhever - dann rasten dort Tausende Wildgänse. Das grandiose Schauspiel, wenn sich die großen Vögel in riesigen Schwärmen zusammenfinden, ist direkt vom Deich aus zu beobachten.
Historisches Flair in Tönning
Das malerische Hafenstädtchen Tönning liegt an der Eider, die beim nahegelegenen Eidersperrwerk in die Nordsee mündet. Wer sich dem Ort über die B 5 von Dithmarschen aus nähert, kann bereits aus der Ferne den schönen barocken Turm der St.-Laurentius-Kirche, einem Wahrzeichen von Tönning, sehen. Die ältesten Teile der Kirche stammen aus dem 12. Jahrhundert. Das Gotteshaus beherbergt bedeutende Kunstschätze, unter anderem ein Werk des Barockmalers Jürgen Ovens, der 1623 in Tönning geboren wurde.
Altes Packhaus zeugt von einstiger Bedeutung des Hafens
Als Hauptort der Halbinsel Eiderstedt war Tönning bis zum Bau des Nord-Ostsee-Kanals ein bedeutender Handels- und Verladeplatz. Im 17. Jahrhundert liefen hier pro Jahr rund 2.000 Schiffe durch, die vor allem Getreide, Vieh und Käse nach ganz Westeuropa brachten. Bis heute zeugen mehrere historische Gebäude und Anlagen im Hafen von der einstigen Bedeutung Tönnings. Besonders auffallend ist das alte Packhaus von 1783. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zeugt mit seinen Ausmaßen vom gewaltigen Warenumschlag der damaligen Zeit. Im ersten Stock ist eine Ausstellung zur Tönninger Stadtgeschichte zu besichtigen. Alljährlich vor Weihnachten verwandelt sich das Packhaus in einen riesigen Adventskalender - angeblich der "längste Weihnachtskalender der Welt".
Den Lebensraum Watt erleben im Multimar Wattforum
Ein Besuchermagnet in Tönning ist das Multimar Wattforum. Das größte Informations- und Bildungszentrum des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer begreift sich als Erlebnis-Ausstellung. Mitmachstationen, Modelle sowie Hunderte lebende Tiere und Pflanzen geben Einblicke in den einzigartigen Lebensraum. In 37 Aquarien leben verschiedene Nordseebewohner wie Seepferdchen, Krebse oder Plattfische.
Mit dem Rad über die Halbinsel
Eiderstedt lässt sich gut mit dem Fahrrad erkunden. Die Ausschilderung ist umfangreich, die Strecken sind flach. Allerdings weht oft kräftiger Wind. Immer wieder laden kleine Cafés oder Gaststätten zum Verweilen ein.
Weitab vom Trubel in St. Peter-Ording und Westerhever stößt der Radler bei einer Tour entlang der Deichlinie auf kleine Häfen, in denen Krabbenkutter und Sportboote liegen. Ob Tetenbüllspieker, Tümlauer-Koog oder Ehstensiel - die kleinen Häfen sind auch für viele Einheimische während der Sommermonate kleine Fluchten. Sie bevorzugen den Sprung ins Hafenbecken, statt sich in das Getümmel in St. Peter-Ording zu stürzen.
18 historische Kirchen
Fast jeder kleine Ort auf Eiderstedt hat eine Kirche. Insgesamt gibt es auf der Halbinsel 18 historische Gotteshäuser. Nirgendwo in Norddeutschland stehen - bezogen auf die Fläche - so viele Kirchen wie hier. Der Grund: Im Mittelalter waren die Bauern der Region wohlhabend und wollten das mit ihren Gotteshäusern zeigen.
Hinter den dicken Backsteinmauern verbergen sich wertvolle Kunstschätze: So besitzt St. Pankratius in Oldenswort noch Deckenmalereien sowie eine hölzerne Kreuzgruppe aus gotischer Zeit. Die Kanzel und der Flügelaltar stammen aus dem 16. Jahrhundert. Sehenswert ist auch St. Anna in Tetenbüll. Die um 1400 errichtete Kirche bietet etliche kunsthistorische Kostbarkeiten, darunter eine Christusfigur und eine hölzerne Kreuzgruppe aus dem 15. Jahrhundert sowie eine Holzdecke mit Deckengemälden aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Eine Besonderheit ist St. Christian in Garding. Sie ist die einzige zweischiffige Kirche Norddeutschlands.
Auch unter Orgel-Liebhabern ist Eiderstedt längst kein Geheimtipp mehr. In jeder der 18 Kirchen steht eine historische Orgel. Als Prachtstück gilt die Färber-Orgel in Kotzenbüll, die einzige mit Original-Pfeifen aus der Renaissancezeit.

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