Borkum: Sonneninsel im Wattenmeer
Gut zwei Stunden dauert die Überfahrt mit der Fähre von Emden auf die größte und westlichste der Ostfriesischen Inseln, Borkum. Während der Fahrt können sich Besucher langsam auf die Insel und das Klima dort einstimmen. Denn neben Helgoland kann Borkum als einzige deutsche Insel mit Hochseeklima punkten. Die pollenarme, jodhaltige Luft ist ideal zum Durchatmen. Mit durchschnittlich 2.000 Sonnenstunden im Jahr zählt das Nordseeheilbad außerdem zu den sonnigsten Orten in Deutschland. Urlauber haben also gute Chancen, den rund 26 Kilometer langen, feinen Sandstrand bei schönem Wetter zu genießen.
Inselgeschichten von Borkum
Auf Borkum leben rund 5.500 Menschen. Der Film begleitet einige Insulaner in der Hochsaison und wirft einen Blick hinter die Kulissen des beliebten Urlaubsziels im Wattenmeer.
120 Kilometer Wanderwege führen durch abwechslungsreiche Natur
Die Insel bietet weitaus mehr als schöne Strände: eine abwechslungsreiche Natur mit Dünen, Wald, Heide und Watt sowie eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Zu den Besonderheiten gehören etwa Greifvögel und seltene Orchideen. Rund 120 Kilometer markierte Wanderwege führen über die Insel. Wer völlige Ruhe sucht, sollte das Ostland besuchen. Dieser Inselteil ist sehr dünn besiedelt und ideal, um die Natur zu genießen.
Mit Auto oder Fahrrad auf Borkum unterwegs
Im Unterschied zu anderen Ostfriesischen Inseln fahren auf Borkum auch private Autos. Urlauber können ihren Pkw auf der Fähre mitbringen. Allerdings bestehen in der Saison von April bis Oktober Fahrverbote für das Zentrum und nachts auch für weite Teile des Hauptortes. Als Alternative zum Auto bieten sich Fahrräder und E-Bikes an, die an vielen Stellen auf der 31 Quadratkilometer großen Insel vermietet werden. Außerdem pendelt regelmäßig ein Bus zwischen Fährhafen, Zentrum und Ostland. Auch die nostalgische Inselbahn ist ein beliebtes Verkehrsmittel zwischen Innenstadt und Hafen.
Den Nationalpark Wattenmeer entdecken
Teile von Borkum und des angrenzenden Wattenmeers gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Zu seiner besonders geschützten Tier- und Pflanzenwelt zählen unter anderem viele Vogelarten sowie Seehunde. Verschiedene Ausflüge unter professioneller Führung bieten Gelegenheit, diese einzigartige Natur zu erkunden. Umfangreiche Informationen erhalten Urlauber auch auf dem ehemaligen Feuerschiff "Borkumriff", das im Neuen Hafen liegt. Das rot-weiße Schiff ist zugleich technisches Denkmal und Informationsstelle für den Nationalpark. Eine Führung auf der "Borkumriff" dauert rund eine Stunde.
Die Nordsee im Aquarium
Im Aquarium an der Südpromenade können Besucher die Unterwasserwelt vor Borkum kennenlernen. 16 Becken geben Einblicke in unterschiedliche Lebensräume wie Muschelbänke, Riff, Priele, Hafenbecken und offene See. In den Aquarien leben Katzenhaie, Seespinnen, Muscheln, Seesterne und Zylinderrosen. Zahlreiche Schautafeln informieren zusätzlich über den Naturraum Nordsee. Das Nordsee Aquarium Borkum existiert bereits seit den 70er-Jahren, wurde aber 2015 umfassend renoviert und neu gestaltet.
Walfänger und Urlauber bringen Wohlstand nach Borkum
Das Heimatmuseum "Dykhus" dokumentiert die interessante kulturelle Vergangenheit Borkums. Zu den besonderen Exponaten gehört ein komplettes Pottwalskelett. Der Walfang, der im 18. Jahrhundert seine Blütezeit hatte und den Einwohnern zu etwas Wohlstand verhalf, spielte bei der Entwicklung der Insel eine wichtige Rolle. Nach dessen Ende versank Borkum zunächst in Armut, viele Menschen verließen die Insel. 1834 kamen die ersten Badegäste, 1850 erfolgte die Anerkennung als Nordseebad. Seitdem ist Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig.
Leuchtturm bietet Orientierung
Mit seiner exponierten Lage am westlichen Rand der ostfriesischen Inselgruppe ist Borkum ein wichtiger Orientierungspunkt für die Schifffahrt in der Deutschen Bucht. Seezeichen und Leuchttürme spielen daher bis heute eine große Rolle. Der Neue Leuchtturm wurde 1879 aus schwarzbraunen Ziegelsteinen erbaut und ist noch immer in Betrieb. Er dient zum einen als Tagesmarke, zum anderen als sogenanntes Seefeuer. Nachts orientieren sich Schiffe vor der Emsmündung an ihm. 315 Stufen führen auf die Plattform, die in der Saison für Besucher geöffnet ist und einen tollen Blick über die Insel bietet.
Neue Aufgaben für alte Leuchttürme
Knapp 28 Meter hoch und rot-weiß-gestreift ist der kleine, elektrische Leuchtturm. Er wurde 1889 im Südwesten Borkums auf einer Düne errichtet und war der erste für den elektrischen Betrieb gebaute Leuchtturm in Deutschland. Seit 2003 ist er nicht mehr in Betrieb, da das Fahrwasser, für das er bestimmt war, inzwischen von einer Sandbank blockiert wird. Stattdessen dient er als Träger für ein Radarsystem. Der markante Alte Leuchtturm auf dem Walfängerfriedhof erfüllt heute ebenfalls einen anderen Zweck. Der quadratische Backsteinbau gehört dem Heimatverein Borkum e.V., der ihn umfassend renoviert hat und dort eine Ausstellung zeigt. Im ehemaligen Turmwärterhaus, dem Toornhuus, wurde unter anderem ein Raum für traditionelle ostfriesische Teestunden eingerichtet.
Tourismus auf Allergiker eingestellt
Menschen, die unter Allergien leiden, finden auf Borkum beste Bedingungen für einen Urlaub. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) hat das Heilbad als erste Insel in Europa als allergikerfreundlich zertifiziert. Rund 180 Unterkünfte mit zusammen gut 2.000 Betten sowie zahlreiche Einzelhändler dürfen seit 2013 mit einem Siegel werben. Sie haben unter anderem ihre Einrichtung an die Bedürfnisse von Allergikern angepasst und weisen die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln aus.
Bilderreise nach Borkum
