Kunst, Literatur, Hanse: Lübecks Museen
Lübeck ist eine Stadt der Museen. Ob Geschichte, Literatur oder Naturkunde, mittelalterliche oder zeitgenössischer Kunst - die alte Hansestadt beherbergt zahlreiche Ausstellungen.
Behnhaus Drägerhaus: Von Romantik bis Expressionismus
So steht die Kunst von 1800 bis zur klassischen Moderne im Zentrum der Sammlung Behnhaus Drägerhaus in der Königstraße. In den prächtigen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert finden sich unter anderem Werke von Caspar David Friedrich, Max Liebermann oder Edvard Munch, der mehrfach Lübeck besuchte und dort auch malte.
Museumsquartier St. Annen
Mit der bewegten Geschichte der Hansestadt vom Mittelalter bis heute beschäftigt sich das Museumsquartier St. Annen. Es besteht aus dem St. Annen-Museum und der modernen Kunsthalle St. Annen und zeigt bedeutende Kunstgegenstände aus verschiedenen Epochen. Zur Sammlung gehören auch wichtige Werke der Gegenwartskunst vom Andy Warhol bis Jonathan Meese. Auf einem Rundgang sind ein spätgotischer Kreuzgang, Höfe, Gärten, aber auch die moderne Architektur der Kunsthalle zu sehen.
Ein Museum für die Hanse
Der Hansezeit als einem herausragenden Kapitel der Geschichte Lübecks widmet sich das 2015 eröffnete Europäische Hansemuseum. Es entstand auf einem Areal im Nordwesten der Altstadt und besteht aus einem modernen Neubau, einer sanierten mittelalterlichen Klosteranlage sowie deren Außenflächen mit etlichen historischen Spuren. Integriert in den Neubau ist eine archäologische Grabungsstätte, die Reste der alten Burg zeigt. Über einen leicht absteigenden Steg können Besucher die verschiedenen archäologischen Schichten der alten Burganlage besichtigen.
Museum im Holstentor
Auch im trutzigen Holstentor, dem einstigen Stadttor und heutigen Wahrzeichen Lübecks, befindet sich heute ein Museum. Die Ausstellung dokumentiert unter anderem die Geschichte Lübecks als mittelalterliche Hansemetropole und die Bedeutung der Seefahrt für die Stadt. Außerdem informiert sie über die Geschichte des Holstentors und seine Entwicklung zum Wahrzeichen. Ein Raum zeigt historische Schiffsmodelle.
Literaturmuseum Buddenbrookhaus

Mit dem Buddenbrookhaus in der Mengstraße besitzt Lübeck eines der bekanntesten Literaturmuseen Deutschlands. Das klassizistische Gebäude ist ein typisches Beispiel des großbürgerlichen Repräsentationswillens der Lübecker Kaufleute. Es gehörte einst den Großeltern Thomas Manns und ist Schauplatz wesentlicher Teile des berühmten Romans "Die Buddenbrooks". Heute ist das Haus ein Museum. In der Ausstellung erfahren Besucher Wissenswertes über die berühmte Schriftsteller-Familie und ihren bekanntesten Sohn, den Literaturnobelpreisträger Thomas Mann.
Günter Grass: Leben und Werk
Einem weiteren Literaturnobelpreisträger widmet sich das Günter-Grass-Haus in der Glockengießerstraße. Die moderne Ausstellung gliedert sich in fünf Themenkreise rund um den 2015 verstorbenen Schriftsteller - neben Literatur sind das unter anderem politisches Engagement, der des Nationalsozialismus und seine Folgen und Skandale sowie ein jährlich wechselndes Thema. An Multimediastationen mit Bildern, Fotos, Filmen, Tondokumenten und Texten können sich Besucher Günter Grass nähern. Zu sehen sind auch Grafiken des Schriftstellers, im Garten stehen zudem einige seiner Skulpturen.
Auf den Spuren Willy Brandts
Nur wenige Schritte weiter, in der Königstraße, können sich Besucher über den dritten berühmten Lübecker Nobelpreisträger informieren: Mit Fotos, Briefen und Multimedia-Anwendungen vermittelt das Willy-Brandt-Haus Eindrücke vom Leben und Wirken des 1992 verstorbenen früheren Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers.
Uralte Walskelette im Museum für Natur und Umwelt
Mit der Natur in und um Lübeck in Vergangenheit und Gegenwart beschäftigt sich das Museum für Natur und Umwelt direkt hinter dem Dom. Ein besonderes Highlight sind die über zehn Millionen alten Walskelette. Eine Ausstellung im Obergeschoss thematisiert die Lebensräume Trave, Wakenitz und Ostsee.
Masken und Marionetten im Theaterfiguren-Museum

Besonders für Familien interessant, aber momentan wegen Umbaus noch voraussichtlich bis Ende 2019 geschlossen ist das Theaterfiguren-Museum. In einem historischen Kaufmannshaus zeigt das Museum eine Fülle von Handpuppen, Marionetten, Stab- oder Schattenspielpuppen aus drei Jahrhunderten und von drei Kontinenten - darunter unheimliche Teufelsfratzen und filigrane indonesische Schattentheaterfiguren ebenso wie englische Kasperl- und grell bemalte indische Dämonenpuppen.
