Ein Leuchtturm als Denkmal und Museum
Leuchttürme sind wichtige Seezeichen und als Fotomotive und Aussichtspunkte bei Touristen sehr beliebt. Manche werden jedoch in ihrer ursprünglichen Funktion nicht mehr benötigt. Das gilt auch für den Leuchtturm Obereversand. Die ungewöhnliche Konstruktion, eine Kombination aus Stahlgitter-Unterbau und massivem Metall-Oberbau, ist fast 130 Jahre alt. Ursprünglich orientierten sich Kapitäne in der Wesermündung an dem Leuchtfeuer. Doch allmählich verlagerte sich die Fahrrinne wegen Versandungen und der Turm verlor seine Bedeutung.
Museum mit prächtiger Aussicht
2003 wurde er abgebaut und am Hafen von Dorum-Neufeld im Land Wursten zwischen Cuxhaven und Bremerhaven wieder errichtet. Dort steht der Leuchtturm nun als Denkmal mit kleinem Museum wenige Meter vor dem Deich im Watt. Über eine Seebrücke können ihn Besucher jederzeit trockenen Fußes erreichen. 84 Stufen einer angebauten Freitreppe führen auf die erste Galerie in 17 Metern Höhe.
Dort beginnt der geschlossene Teil des schwarzen Turms mit dem Museum. Es bietet einen Blick in die Arbeits- und Lebenswelt der beiden einstigen Leuchtturmwärter. Ob Lagerraum, die Küche eine Etage höher, Dienstzimmer oder Laternenraum an der Spitze: Nahezu alle Einrichtungen sind im Original erhalten. Von der zweiten Galerie des insgesamt 37,4 Meter hohen Turms haben Besucher einen weiten Blick über den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, die Küste und bis weit ins dünn besiedelte Hinterland. Das ehemalige Dienstzimmer des Leuchtturmwärter wird heute auch als Standesamt genutzt.
Karte: Leuchtturm Obereversand
