Stoltera: Ein Stück ursprüngliche Steilküste
Ein Naturschutzgebiet, das die Natur selbst abbaut: Was kurios klingt, ist an der Steilküste westlich von Warnemünde Realität. Dort nagt die Ostsee ungehindert am Kliff der Stoltera und sorgt dafür, dass die Küstenlinie pro Jahr um rund 35 Zentimeter zurückweicht. Überwiegend weicher Geschiebemergel rutscht auf den Strand ab und wird von der Brandung aufgelöst. Zurück bleiben Gesteinsbrocken, die die Eiszeit einst dort abgelagert hat und die nun den Strand übersäen. Oben auf dem bis zu 20 Meter hohen Kliff wächst dichter Küstenwald.
Von Warnemünde zum Geinitzstein
Vom Seebad Warnemünde aus ist es nur ein Spaziergang am Strand oder auf dem Dünenweg, um das Schutzgebiet Stoltera zu erreichen. Es erstreckt sich auf knapp drei Kilometern an der Küste entlang und ist nur wenige Hundert Meter breit. Vom Aussichtspunkt Wilhelmshöhe haben Wanderer einen schönen Blick auf die Ostsee und den naturbelassenen Strand. Wer noch etwas weiter geht, kommt zum Geinitzstein. Der Gedenkstein am Fuß des Kliffs erinnert an Eugen Geinitz, einen Geologen, der an der Uni Rostock gelehrt hat und ab 1889 erster Direktor der Geologischen Landesanstalt Mecklenburg-Vorpommern war.
Karte: Naturschutzgebiet Stoltera
