Den Hamburger Hafen entdecken
Hamburgs Hafen ist Wirtschaftsmotor und mit Speicherstadt, Hafencity und Elbphilharmonie zugleich eine der größten Attraktionen der Hansestadt. Eine Hafenrundfahrt auf der Elbe gehört für Hamburg-Touristen zum Pflichtprogramm. Jedes Jahr im Mai feiert die Stadt den Geburtstag ihres Hafens mit einem großen Volksfest samt Schiffsparade. Es gibt viele Möglichkeiten, den Hafen zu entdecken und dabei auch seine weniger bekannten Seiten kennenzulernen. Tipps für Entdeckertouren per Schiff, mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Bus.
Per Schiff: Hafenrundfahrten und andere Törns
Ein beliebter Klassiker ist eine Rundfahrt mit dem Boot. Die meisten starten an den Landungsbrücken. Zwischen den Routen gibt es Unterschiede: So bieten die großen Schiffe, wie etwa die Schaufelraddampfer, mehr Komfort an Bord, wegen ihrer Höhe können sie aber nicht in die Speicherstadt fahren. Unter den zahlreichen Brücken passen nur die flacheren Barkassen durch. Auch die Fahrtzeit variiert zwischen ein und drei Stunden. Tipp: Vorab bei den Anbietern fragen, welche Teile des Hafens angefahren werden.
Mit den Hafenfähren über die Elbe
Die günstigste Möglichkeit, den Hafen vom Wasser aus kennenzulernen, ist eine Fahrt mit einer der Hafenfähren. Wer ein gültiges HVV-Ticket für U-/S-Bahn und Bus hat, kann diese nutzen. Sehr beliebt ist die Linie 62, die von den Landungsbrücken nach Finkenwerder und zurück fährt und auch an der Fischauktionshalle sowie am Museumshafen in Övelgönne hält. Während an diesen Haltestellen viele Menschen aussteigen, ist die Haltestelle Bubendey-Ufer - der erste Halt nach Finkenwerder - noch immer ein Geheimtipp: Mitten im Hafengebiet lockt dort ein Stück fast unberührter Natur. Doch damit wird es bald vorbei sein - an dem Elbufer soll eine neue Kaimauer für Containerschiffe entstehen.
Mitten hinein ins Hafengebiet, in das von Hafenindustrie geprägte Waltershof, fährt die Linie 61, die allerdings nur wochentags verkehrt. Die Linie 73 fährt bis zur Ernst-August-Schleuse und verbindet so den Spreehafen und die Elbinsel Wilhelmsburg mit den Landungsbrücken. Fahrräder dürfen auf die Schiffe mitgenommen werden - so bietet sich die Möglichkeit, eine Radtour oder einen Spaziergang durch den Hafen abzukürzen.
Per Amphibienbus unterwegs an und auf der Elbe
Eine "Stadtkreuzfahrt" teils am Elbufer, teils auf dem Wasser bietet das Amphibienfahrzeug "Riverbus". Die 70-minütige Tour beginnt am Brooktorkai in der Hafencity und führt zunächst durch die Speicherstadt und dann in östlicher Richtung zur Halbbinsel Entenwerder. Dort wird der Bus zum Schiff und schwimmt die Elbe flussaufwärts zur Billwerder Bucht und zum Holzhafen. Von Entenwerder geht es anschließend auf der Straße wieder zurück in die Hafencity.
Mit dem Bus zu den Containern

Eine ungewöhnliche Perspektive bietet auch eine Busrundfahrt direkt zu den Containerterminals, die sonst nicht zugänglich sind. Für die Tour unter dem Motto "Auge in Auge mit den Giganten" besitzt der Veranstalter Jasper eine Sondergenehmigung. Die dreistündige Fahrt beginnt an der Überseebrücke und führt auch durch bedeutende Teile des historischen Hafens wie das Nikolaifleet und die Speicherstadt. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Wegen der speziellen Sicherheitsbestimmungen in den inneren Hafenzonen müssen die Teilnehmer einen Reisepass oder Personalausweis dabeihaben.
Zu Fuß auf den Spuren des historischen Hafens

Ein Muss ist ein Spaziergang durch einen der bedeutendsten historischen Abschnitte des Hafens: die im 19. Jahrhundert erbaute Speicherstadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört. Dort lagerten einst Waren aus aller Welt, erst die Containerschifffahrt machte den riesigen Lagerhauskomplex überflüssig. Heute sind in den alten Speichern viele Museen und Restaurants untergebracht. Die Speicherstadt grenzt direkt an die Hafencity mit der Elbphilharmonie. Von der öffentlich zugänglichen Plaza des neuen Konzerthauses bietet sich ein toller Blick über Elbe und Hafen.
Fahrradtouren durch den Hafen
Das weitläufige Hafengelände lässt sich ideal mit dem Fahrrad erkunden. Mehrere Routen führen mittlerweile auf gut ausgebauten Radwegen durch den Hafen. Einen Überblick sowie verschiedene Tourenvorschläge, darunter für eine 45 Kilometer lange Hafenerlebnisroute, gibt eine Broschüre der Hamburg Port Authority. Eine kürzere Strecke führt rund 25 Kilometer von der Hafencity durch Wilhelmsburg und Teile des Hafengebiets bis Finkenwerder und von dort mit der Fähre zurück zu den Landungsbrücken. Ein nur fünf Kilometer langer Radweg verläuft durch den Alten Elbtunnel und den Hafen nach Wilhelmsburg und lässt sich beliebig mit anderen Routen verbinden.
Längere Spaziergänge
Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, muss sich wegen der enormen Ausdehnung des Hafengebiets auf einzelne interessante Ausschnitte beschränken. Lohnend ist ein Spaziergang an der Hafenkante von den Landungsbrücken zum Fischmarkt und weiter entlang der Großen Elbstraße bis nach Övelgönne.
Der Weg führt vorbei an den Fisch-Markthallen und der sogenannten Perlenkette aus modernen Bürohochhäusern, die in den vergangenen Jahren am Elbufer hochgezogen wurden. Das wohl spektakulärste Gebäude ist das "Dockland" des Stararchitekten Hadi Teherani, das über eine große Außentreppe begehbar ist und von oben einen tollen Blick über Elbe und Hafen ermöglicht.
Ein empfehlenswerter Rundweg führt auf etwa 4,5 Kilometern rund um den Spreehafen. Unterwegs lohnt ein Abstecher zum nahe gelegenen Hafenmuseum in dem denkmalgeschützten sogenannten 50er-Schuppen im Hansahafen. Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Schifffahrt und des Seehandels . Start- und Endpunkt des Spaziergangs ist der S-Bahnhof Veddel.
Auf historischen Schiffen durch den Hafen
Eine etwas teurere, aber erlebnisreiche Variante der Hafentour sind Ausfahrten mit Traditionsschiffen der Stiftung Hamburg Maritim. Mehrere historische Schiffe, Dampfschiffe ebenso wie Segler, bieten in den Sommermonaten Törns auf der Elbe an. Startpunkt der meisten Fahrten ist der Sandtorhafen in der Hafencity.
