Museumshafen Oevelgönne: Traditionsschiffe an der Elbe erleben
Freunde von Traditionsschiffen sind im Museumshafen Oevelgönne in Hamburg-Neumühlen richtig. Dort liegen mehrere ehemalige Arbeitsschiffe, die zwischen 1880 und 1960 typisch für den Hamburger Hafen waren.
In den wärmeren Monaten können Gäste die schwimmenden Denkmäler an einigen Terminen auch auf Törns auf der Elbe erleben. Auch Gruppenfahrten und -führungen sind möglich. Mit Anfragen kann man sich an den Verein des Museumshafens wenden, der Fahrpreis fließt in den Erhalt der Schiffe.
Zur Flotte im Museumshafen Oevelgönne - auch Övelgönne geschrieben - gehören neben Segelschiffen wie der "Hoop op Welvaart" oder dem Besanewer "Moewe" unter anderem der Finkenwerder Hochseefischkutter "Präsident Freiherr von Maltzahn", der Dampfschlepper "Claus D.", die Dampfpinasse "Mathilda" und die Hafenbarkasse "Altona". Mit dem 1888 gebauten Feuerschiff "Elbe 3" liegt dort zudem das älteste fahrbereite Feuerschiff der Welt.
Polizeischiff aus den 1920er-Jahren
Ein weiterer Schatz ist die Polizeidampfbarkasse "Otto Lauffer" aus den 1920er-Jahren. Sie stand mehr als 40 Jahre im Dienst der Hafenpolizei. Danach gehörte sie dem Museum für Hamburgische Geschichte und war ab 1969 das erste fahrbereite Museumsschiff Deutschlands. Ein Großteil der Schiffe kauften die Mitglieder des Vereins als Wracks mithilfe von Spendengeldern und restaurierten sie liebevoll.
Liegeplatz des Eisbrechers "Stettin"
Neben der Flotte des Museumshafens Oevelgönne e.V. liegen in Neumühlen auch Schiffe, die im Besitz anderer Fördervereine oder von Privatpersonen sind. Zu den bekanntesten gehört der "Dampfeisbrecher "Stettin": Das Schiff lief im Jahr 1933 vom Stapel, war im Zweiten Weltkrieg im Stettiner Haff und bis 1981 auf der Unterelbe, dem Nord-Ostsee-Kanal und in der Kieler Bucht im Einsatz. Auch der 1904 für Frachtfahrten gebaute Ewer "Elfriede“ hat seinen Liegeplatz im Museumshafen. Sehenswert ist zudem der Schwimmkran "HHLA I - Karl Friedrich Steen". Er konnte bis zu 100 Tonnen Last aufnehmen und mit der Ladung aus eigener Kraft durch den Hafen zu einem anderen Schiff fahren. Bei seinem Bau 1928 war er einer der modernsten Schwimmkräne seiner Zeit.
Modernes Besucherzentrum in Planung
Der Museumshafen Oevelgönne besteht seit 1976. Zu dem Ensemble direkt an der Elbe zählt auch ein kleiner Leuchtturm. Er stand früher auf der Elbinsel Pagensand. Eine weitere Attraktion ist derzeit in Planung: Auf einem Schwimmponton soll ein Besucherzentrum entstehen, das einen 360-Grad-Panoramablick sowohl auf die Museumsschiffe als auch auf den modernen Hafen ermöglicht. Außerdem soll das Zentrum über die Geschichte der Schiffe und die verschiedenen Schiffstypen sowie den Verein informieren.
Wer den Museumshafen besuchen will, erreicht ihn am besten mit der HADAG-Fähre 62 von den Landungsbrücken. Alternativ fährt die Buslinie 113 den Hafen an.