Stand: 29.05.2020 14:54 Uhr

Ausflug ins Vogelparadies Lundener Niederung

Blick auf ein Feuchtgebiet in der Lundener Niederung in Dithmarschen. © NDR Foto: Christine Raczka
Feuchte Zonen und flache Seen prägen die Lundener Niederung.

Schilfrohrsänger und Blaukehlchen, Rohrdommel, Kranich und Habicht - sie alle sind in der Lundener Niederung heimisch. Und auch so ein seltener Vogel wie der Seeadler kreist zuweilen über dem Naturschutzgebiet zwischen Tönning und Heide, denn es ist für ihn ein ergiebiges Jagdrevier.

Heimat seltener Vögel und Amphibien

Das Besondere an der Lundener Niederung: Große Teile des Gebiets bestehen aus Feuchtgebieten und liegen unter dem Niveau des Meerespiegels in einer Senke.

Drei Neuntöter auf einem Zweig © NDR Foto: Klaus Haase aus Prerow
Neuntöter und viele andere Vogelarten leben in dem Naturschutzgebiet.

Ausgedehnte Röhrichtzonen, wie sie rund um den flachen Mötjensee inmitten der Niederung zu finden sind, außerdem Bruchwälder und Büsche bieten vielen Vogelarten ideale Lebens- und Brutbedingungen. Seltene Amphibien wie Moorfrosch oder Erdkröte fühlen sich im Krempeler Moor wohl, das im Norden der Niederung liegt.

Aus einem Haff entstanden Moore und flachen Seen

Aussichtsturm in der Lundener Niederung in Dithmarschen. © NDR Foto: Christine Raczka
Am Mötjensee bietet ein Aussichtsturm einen schönen Blick über das Gebiet.

Das Gebiet hat eine interessante Entstehungsgeschichte: Nach der letzten Eiszeit hatte sich dort, wo sie heute liegt, ein Haff gebildet, das durch einen kilometerlangen Dünenzug vom Meer getrennt war. Heute liegen die Orte Lunden, Krempel und Rehm auf dieser ehemaligen Düne. Da sich die Küstenlinie langsam nach Westen verlagerte, verlandete das Haff nach und nach. Es entstand eine artenreiche Landschaft mit flachen Seen, Mooren und Bruchwäldern.

Die Menschen veränderten die Niederung weiter: Bereits ab dem 16. Jahrhundert bauten sie dort Torf ab und entwässerten einzelne Flächen, um Viehweiden und Ackerland zu gewinnen.

Ideal für Radtouren und Spaziergänge

Feldweg in der Lundener Niederung in Dithmarschen. © NDR Foto: Christine Raczka
Die Wege lassen sich sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad erkunden.

Mittlerweile steht das Gebiet unter Naturschutz und ist ein lohnendes Ausflugsziel für Tierfotografen und Naturfreunde. Mehrere Wanderwege unterschiedlicher Länge führen durch das Gebiet. Die Niederung lässt sich aber statt zu Fuß auch hervorragend mit dem Fahrrad erkunden. Ein ausgeschilderter Moor-Rundweg führt zu interessanten, moortypischen Stationen. Südlich des Mötjensees liegt ein Aussichtsturm. Von oben bietet sich ein schöner Blick über den See mit seinem weiten Röhrichtgürtel.

Anreise per Bahn über Lunden

Ein guter Ausgangspunkt für einen Spaziergang ist der Parkplatz am Gerichtsweg/ Ecke Weißer Moorweg. Wer mit der Bahn anreist, folgt vom Bahnhof Lunden dem ausgeschilderten Grünen Weg, der ins Naturschutzgebiet hineinführt. Der Bahnhof Lunden liegt an der Regionalbahnlinie Hamburg-Westerland.

Karte: Die Lundener Niederung

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