Wo in Hamburg die Heidschnucken grasen
Nur wenige Kilometer südwestlich von Hamburgs Innenstadt liegt eines der größten Naturschutzgebiete der Hansestadt: die Fischbeker Heide. Im Spätsommer, wenn die blühende Besenheide einen zarten lila Schleier über die Landschaft legt, entfaltet sie ihren ganz besonderen Zauber. An schönen Tagen leuchtet das blühende Heidekraut vor allem am späten Nachmittag intensiv violett.
Für eine Wanderung durch die Fischbeker Heide ist der Wanderweg W 6 zu empfehlen. Er führt durch Heideflächen und Waldgebiete und ist in zwei bis drei Stunden bequem zu bewältigen. Markiert ist die etwa acht Kilometer lange Strecke mit dem Schriftzug W 6 auf blauem Kreis in einem gelben Pfeil, der die Richtung weist. Obwohl der Weg meist gut ausgeschildert ist, empfiehlt sich eine Karte zur besseren Orientierung.
Vom Schafstall ins Naturschutzgebiet

Ein guter Ausgangspunkt für eine Rundwanderung ist der Fischbeker Heideweg. Dort hält der Bus der Linie 250, der von der S-Bahnstation Neuwiedenthal zum Naturschutzgebiet fährt. Nach etwa fünf Minuten Fußweg gelangt man von der Haltestelle zum Naturschutz-Informationshaus Schafstall (geöffnet von April bis Oktober, Dienstag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr, Sonnabend 12 bis 17 Uhr, Sonntag und feiertags 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei). Wer mit dem Auto anreist, kann dort parken. In dem umgebauten Stallgebäude informiert eine Ausstellung der Loki Schmidt-Stiftung über die Besonderheiten der Heidelandschaft und ihre Tier- und Pflanzenwelt. Nebenan steht der Stall, in der eine Heidschnuckenherde mit rund 300 Tieren untergebracht ist. Sie ist zur Pflege der Heide unerlässlich, die Tiere werden jeden Tag von einer Schäferin zum Grasen auf die Flächen gebracht.
Spuren der Bronze- und Eisenzeit
Vom Schafstall führt der Weg zunächst in südliche Richtung durch waldiges Gebiet und folgt dabei teilweise dem Archäologischen Wanderpfad. Der Pfad passiert mehrere Hügelgräber aus der Stein- und Bronzezeit. Schautafeln erläutern an insgesamt elf Stationen die Anlagen.
Wo die Segelflieger in die Luft gehen
Nach einer Weile biegt der Weg wieder in nördliche Richtung ab, führt an der Landesgrenze zwischen Hamburg und Niedersachsen entlang und anschließend an einem Segelflugplatz vorbei. Dieses Jahr sind wegen der Corona-Pandemie allerdings keine Gastflüge möglich.
Vom Segelfluggelände geht es abwechselnd durch Wald und Heide ein Stück in nördlicher Richtung, bevor der Weg nach Osten und schließlich wieder nach Süden führt. Über die schönen Heideflächen des Fischbektals geht es zurück zum Ausgangspunkt.
Mit 763 Hektar Fläche ist die Fischbeker Heide eines der größten Naturschutzgebiete Hamburgs. Es bietet vielen seltenen Tieren eine Heimat, darunter etwa der Zauneidechse, der Heidelerche und dem Ziegenmelker.
Karte: Wanderung in der Fischbeker Heide (grober Streckenverlauf)
