Prächtige Weserrenaissance auf Schloss Bevern
Eindrucksvolle Burgen und verträumte Schlösser: Nirgends in Deutschland gibt es eine so große Ansammlung von Renaissance-Bauten wie im Weserbergland. Einer davon ist Schloss Bevern bei Holzminden.
Statius von Münchhausen ließ das Musterbeispiel für Weserrenaissance-Bauten im frühen 17. Jahrhundert errichten. Heute gilt das Schloss als eines der stilistisch vollkommensten Baudenkmäler der Weserrenaissance. Der regionale Baustil verbindet Elemente der italienischen und westeuropäischen Renaissance und findet sich entlang der Weser sowohl in der Architektur als auch auch in der Inneneinrichtung zahlreicher Schlösser und Herrenhäuser.
Die vier Flügel von Schloss Bevern sind um einen quadratischen Innenhof gruppiert. Ein Wassergraben und ein Park umgeben das Schloss. Zwei Brücken führen zu den Toren der Anlage, die Besuchern das ganze Jahr offensteht.
Wechselvolle Geschichte
Nachdem sich die Familie von Münchhausen aus finanziellen Gründen von dem Schloss trennen musste, war es zunächst ein Nebensitz der Braunschweiger Welfen. Später wurde dort eine Knopffabrik untergebracht, dann eine Erziehungs- und Arbeitsanstalt für Kinder und Jugendliche und zur Nazi-Zeit ein Schulungszentrum der SA. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zunächst als Flüchtlingsunterkunft genutzt und später zum Möbellager umfunktioniert. Seit 1986 ist der Landkreis Holzminden für das ehrwürdige Gemäuer verantwortlich. Es wurde restauriert und für Ausstellungen und Veranstaltungen ausgebaut.
Bühne für Kunst und Kultur
Zum Angebot gehören regelmäßige Führungen durch das Gebäude, teils unter verschiedenen Themen. Außerdem hat das Heimatmuseum seinen Sitz in Schloss Bevern. Es dokumentiert die Geschichte des Hauses und zeigt zahlreiche Gegenstände des täglichen Lebens aus den vergangenen Jahrhunderten.
In der Erlebniswelt Renaissance lernen Besucher an 19 multimedialen Stationen das Leben von Statius von Münchhausen im 16. und 17. Jahrhundert kennen. Der Adelige hatte es zunächst zu einem großen Vermögen gebracht, später aber alles wieder verloren. Eine weitere Ausstellung widmet sich der deutsch-jüdischen Ärztin Paula Tobias, die sich unter anderem in der Mütterberatung engagiert hatte und 1935 nach Amerika emigrierte.
Karte: Schloss Bevern
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