Ein Radfahrer im Harz sitzt für eine Pause im Gras. © TourismusMarketing Niedersachsen GmbH Foto: Maruba b.V. Sports Publishers

Auf dem Innerste-Radweg UNESCO-Welterbe und Natur erleben

Stand: 25.08.2021 16:03 Uhr

Vom Oberharz geht es auf 105 Kilometern entlang des Flüsschens Innerste durch viel Natur bis nach Sarstedt - vorbei an historischen Bergwerken, idyllischen Dörfern und der Bischofsstadt Hildesheim.

Während es anfangs meist bergab geht, ist die zweite Hälfte der Strecke überwiegend flach und ohne größere An- oder Abstiege. Die Tour ist in zwei Tagesetappen gut zu bewältigen. Wer einige Orte besser kennenlernen möchte und sich für die Geschichte der Region interessiert, sollte aber mindestens einen weiteren Tag einplanen, etwa, um einen Teil der UNESCO-Welterbestätten am Wegesrand zu erkunden. Der Radweg ist nämlich auch unter der Bezeichnung Welterbe-Radweg bekannt.

Kostenlose App zeigt den Weg

Ein Striegelhaus an einem See bei Clausthal-Zellerfeld. © dpa Foto: Peter Steffen
Am Radweg sind zahlreiche Anlagen der Oberharzer Wasserwirtschaft, wie etwa Stauteiche, zu sehen.

Ausgeschildert ist der Innerste-Radweg mit einem grün-blauen Logo, das Hügel und Himmel der Landschaft symbolisieren soll. Eine kostenlose Smartphone-App bietet Orientierung und viele Hintergrundinformationen zu den Sehenswürdigkeiten entlang der Route.

Start bei Clausthal-Zellerfeld im Oberharz

Los geht es am Innerste-Sprung, der Quelle des kleinen Flüsschens südöstlich von Clausthal-Zellerfeld im Oberharz. Die traditionsreiche Bergbau-Stadt lohnt einen Besuch: Neben der größten Holzkirche Deutschlands bietet sie das älteste Bergbaumuseum Deutschlands, das die Entwicklung des Harzer Bergbaus von den Anfängen im Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert nachzeichnet. Alternativ kann man die Radtour bereits in der alten Kaiserstadt Goslar beginnen, muss dann aber einen anspruchsvollen Anstieg über 650 Höhenmeter und weitere 21 Kilometer in Kauf nehmen.

Schaubergwerke in Wildemann und Lautenthal

Außengelände des Bergbaumuseums in Lautenthal mit Wasserrad und historischen Grubenloks © FVV Bergstadt Lautenthal
Das Schaubergwerk in Lautenthal lohnt einen Besuch.

Von Clausthal-Zellerfeld geht es auf einem alten Bahndamm durch die Harzlandschaft, immer entlang der Innerste. Lohnend ist ein Stopp in den Bergbaustädtchen Wildemann und Lautenthal, um die dortigen Schaubergwerke zu besichtigen. Sehr eindrucksvoll ist etwa der sogenannte 19-Lachter-Stollen aus dem 17. Jahrhundert in der Grube Ernst-August in Wildemann.

Der Bergbau hat vielerorts im Harz seine Spuren hinterlassen: Zahlreiche Gräben, Stauteiche und unterirdische Wasserläufen dienten einst der Energieversorgung und Entwässerung in den Bergwerken. Heute stehen die teils jahrhundertealten Bauwerke als Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft als UNESCO-Welterbe unter Schutz.

Schlösser und Natur im Mittleren Innerstetal

Vorbei an der Innerste-Talsperre geht es nach Langelsheim, wo der Radweg den Harz verlässt. Durch das Naturschutzgebiet "Mittleres Innerstetal" führt der Weg weiter in nördliche Richtung. Mehrere Schlösser, etwa das Barockschloss Liebenburg mit einem Skulpturenpark oder auch die Schlösser Ringelheim, Oelber und Derneburg, lohnen einen Abstecher.

Nord-Ansicht des Hildesheimer Doms mit angrenzendem Dommuseum © NDR Foto: Axel Franz
Der Hildesheimer Dom ist, ebenso wie die Michaeliskirche, ein eindrucksvolles Beispiel romanischer Baukunst.

In Bad Salzdethfurth bietet sich der Kurpark mit den beiden mehr als 260 Jahre alten Gradierwerken für eine Pause an. Von dort geht es nach Hildesheim. Wer mag, plant dort einen etwas längeren Aufenthalt ein. Der romanische Mariendom und die Michaeliskirche zählen zum UNESCO-Welterbe. Auch die schönen Fachwerkhäuser am Markt zeugen von der langen Geschichte der alten Bischofsstadt.

Von Hildesheim nach Sarstedt

Von der quirligen Universitätsstadt führt der Weg weiter entlang der Innerste in Richtung Norden. Dort lohnt ein Abstecher in das Naturschutzgebiet Giesener Teiche. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten, darunter zahlreiche Schmetterlingsarten, sind dort heimisch. Nebenan im Giesener Forst finden sich bronzezeitliche Hügelgräber. Bekannt ist Giesen allerdings vor allem für den weithin sichtbaren, weißen Kaliberg, ein Relikt des Abbaus von Kalisalzen als Düngemittel.

In Sarstedt mündet die Innerste schließlich in die Leine. Wer dort nicht gleich den Bahnhof für die Rückfahrt ansteuern möchte, kann seine Tour auf dem Leine-Heide-Radweg in Richtung Hannover fortsetzen.

Karte: Der Innerste-Radweg (grober Verlauf)

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