Molli und Münster: Sehenswürdigkeiten in Bad Doberan
Eine berühmte Klosterkirche und historische Villen machen Bad Doberan zum sehenswerten Ausflugsziel nahe der Mecklenburgischen Küste. Mit der Bäderbahn Molli können Besucher an die Ostsee fahren.
Der Legende nach verdankt Bad Doberan seine Gründung einem Schwan: Als im 12. Jahrhundert Mecklenburgs Fürst Heinrich Borwin I. auf der Jagd nach einem Hirsch einen Schwan aufschreckte, klang der Ruf des Vogels für ihn wie "dobr, dobr", was im Slawischen so viel bedeutet wie "gut, gut". So erhielten das Kloster und später die Siedlung den Namen Doberan, "guter Platz", Hirsch und Schwan zieren noch immer das Stadtwappen.
Doberaner Münster - Meisterwerk der Backsteingotik
Das bekannteste Gebäude Bad Doberans ist die einstige Klosterkirche aus dem späten 13. Jahrhundert, das Doberaner Münster. Es gilt als Meisterwerk der Backsteingotik. Einzigartig ist auch die Innenausstattung des Münsters, die zum größten Teil noch im Original zu sehen ist. Die Kirche zählt zu den wichtigsten mittelalterlichen Bauten Norddeutschlands.
Während die Klosterkirche sehr gut erhalten ist, sind von der weitläufigen Klosteranlage nur noch Gebäudeteile übrig geblieben, darunter etwa die Ruinen eines dreistöckigen Wirtschaftshauses sowie ein Beinhaus, in dem die Mönche einst die Gebeine ihrer verstorbenen Brüder aufbewahrten. Das ehemalige Kornhaus wird heute als Jugendkunstschule genutzt. 1186 gegründet wurde das Zisterzienserkloster im Jahr 1552 im Zuge der Reformation aufgelöst.
Sommerresidenz mit Bauten im neogotischen Stil
Die Stadt selbst, die seit 1921 den Titel Bad trägt, punktet mit hübschen Villen und herrschaftlichen Gebäuden. Viele stammen aus der Zeit, als Doberan noch die Sommerresidenz des Mecklenburger Hofes war. Eine dieser Villen, am Rande des ehemaligen Klostergeländes gelegen, ist das Möckelhaus. Es ist benannt nach dem Architekten Gotthilf Ludwig Möckel, der in Bad Doberan und dem dazugehörigen Ostseebad Heiligendamm mehrere Bauten im neogotischen Stil errichtete. Außerdem betreute er die Sanierung des Münsters im 19. Jahrhundert.
Heute befindet sich in der neogotischen Villa das Stadt- und Bädermuseum. Im Stadtzentrum lohnt ein Abstecher zum Alexandrinenhof: Dort hat sich eine kleine alternative Insel mit Café, einer Ateliergemeinschaft und Geschäften mit Kunstgewerbe gebildet.
Moorbad und nahe gelegenes Seebad Heiligendamm
Wie seit Jahrhunderten wird in Bad Doberan noch immer Moor als Heilmittel angewendet. Es soll die Durchblutung fördern und unter anderem bei rheumatischen Erkrankungen und Entzündungen helfen. Eine Klinik hat sich auf Behandlungen mit Moorpackungen und -bädern spezialisiert. Das heilende Moor stammt aus der Conventer Niederung nördlich von Bad Doberan.
Schon im 19. Jahrhundert zog der Ort viele Sommerurlauber an, die zum Baden in das sechs Kilometer entfernte Heiligendamm an die Ostsee fuhren. Noch heute verbindet die Bäderbahn Molli die Stadt mit den Seebädern Heiligendamm und Kühlungsborn.
Pferderennen und Musikfestival Zappanale
Einst sorgten in Bad Doberan ein Casino sowie eine Pferderennbahn für die Unterhaltung der Gäste. Die Ostseerennbahn gilt als die älteste Galopprennbahn auf dem europäischen Festland. Seit den 90er-Jahren finden dort wieder regelmäßig Rennen statt. Das Gelände ist außerdem Veranstaltungsort der alljährlichen Zappanale, einem mehrtägigen Musikfestival in Gedenken an den US-Rockstar Frank Zappa.
Karte: Bad Doberan und Heiligendamm
