Kloster Lüne - Lüneburgs stille Oase

Stand: 11.10.2023 15:39 Uhr

Nur einen kurzen Spaziergang von Lüneburgs quirliger Altstadt entfernt liegt das mittelalterliche Kloster. Es zeigt kostbare Textilien und Kunstschätze und bietet schöne Ruheplätze in den Klostergärten.

Kostbare Altartücher, farbenfrohe Bildteppiche und bemalte Prozessionsfahnen - seit dem Mittelalter ist Kloster Lüne für seine edlen Textilien bekannt. Heute sind zahlreiche der wertvollen Stücke, die die Benediktinerinnen und später die evangelischen Stiftsdamen anfertigten, in einem eigenen Museum ausgestellt. Das 1172 gegründete Kloster wurde nach zwei Bränden Ende des 14. Jahrhunderts im Stil der Backsteingotik neu erbaut. Es folgten zahlreiche Erweiterungsbauten in den darauffolgenden Jahrhunderten.

Gotische Glasfenster und Wandmalereien

Decken- und Wandbemalungen sind im Sommerremterm von Kloster Lüne. © picture alliance Foto:  Klaus Rose
Der Sommerremter war früher ein Küchenbau. Der Saal mit den farbenfroh bemalten Balken ist heute ein Veranstaltungsraum.

Ein Wahrzeichen des Klosters ist der gotische Brunnen in der Eingangshalle. Seit mittlerweile rund 600 Jahren ergießt er sein Wasser in die bronzene Schale. Sehr sehenswert sind auch die spätgotischen Wandmalereien im Refektorium, also dem früheren Speisesaal, außerdem der Kreuzgang mit seinen farbigen Glasfenstern aus dem frühen 15. Jahrhundert und die bemalten ehemaligen Nonnenzellen in der "Uhlenflucht". Dort schliefen die Frauen auf Strohsäcken in einem Gang, in den nur schummriges Dämmerlicht durch das "Eulenloch" im Dach drang. Heiter, hell und freundlich sind dagegen die schönen Klostergärten, zu denen auch eine Streuobstwiese gehört.

Museum zeigt mittelalterliche Textilien

Kreuzgang mit farbigen Fenstern im Kloster Lüne. © NDR
Im Kreuzgang finden sich noch Glasmalereien aus dem frühen 15. Jahrhundert.

Lohnend ist zudem ein Besuch des Museums für sakrale Textilkunst. Die ältesten Ausstellungsstücke - Altardecken und Fastentücher - stammen aus der Zeit zwischen 1250 und 1340. Zu sehen sind außerdem Bildteppiche, die um 1500 entstanden, sowie Abendmahlsdecken, die zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert gefertigt wurden.

Besucher können das Kloster auf Führungen kennenlernen. Diese finden täglich außer montags statt. Daneben bietet Kloster Lüne eine Vielzahl kultureller Aktivitäten wie Konzerte, gemeinsames Singen, Vorträge und Meditationen an. Die Außenanlagen sind von 10 bis 18 Uhr (im Sommer bis 19 Uhr) frei zugänglich. Zur Anlage gehört auch ein Klostercafé. Vom Zentrum der alten Salzstadt Lüneburg erreicht man das Kloster zu Fuß in etwa 15 Minuten.

Kloster Lüne

Am Domänenhof 
21337 Lüneburg 
Tel.: (04131) 523 18

Kloster und Museum sind in der Regel von Anfang April bis Mitte Oktober geöffnet. Genaue Öffnungszeiten, Termine für Führungen sowie weitere Informationen auf der Website des Kloster.

Karte: Hier liegt Kloster Lüne

Weitere Informationen
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