Ostseebad Ahrenshoop: Urlaub im Künstlerdorf
Ahrenshoop liegt auf der schmalen Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommern. Seit mehr als 100 Jahren zieht es Maler in das hübsche Ostseebad. Noch heute prägt Kunst den Ort.
Die Ostsee auf der einen Seite, der Bodden auf der anderen, dazwischen das kleine Fischerdorf mit seinen reetgedeckten Katen und über allem die Weite des Himmels: Diese Lage und das besondere Licht faszinierten Ende des 19. Jahrhunderts viele Künstler. Sie zogen nach Ahrenshoop und begründeten den Ruf des Seebades als Künstlerort.
Heute ist das Seebad Ahrenshoop sowohl für Gäste, die gern Badeurlaub machen oder lange Spaziergänge am Wasser unternehmen, als auch für Kunstfreunde ein interessantes Ziel.
Kunstmuseum, Kunstpfad und Malschulen
1892 besuchte der Maler Paul Müller-Kaempf das kleine Dorf und war sofort angezogen von seiner besonderen Atmosphäre. Müller-Kaempf blieb und gründete eine Malschule. Andere Künstler folgten ihm nach, bauten Häuser mit Ateliers und Galerien und machten den Ort bekannt. Später kamen auch Schriftsteller und fanden dort Inspiration. Ein Kunstpfad mit zehn Stationen führt zu Stellen, an denen bekannte Gemälde entstanden sind, und informiert über Maler und Werke.
Außerdem prägen Galerien und Kunstausstellungen den Ort. Mittelpunkt ist das Kunstmuseum. Es zeichnet die Entwicklung der Künstlerkolonie nach und präsentiert wechselnde Ausstellungen. Sehenswert sind außerdem unter anderem der Kunstkaten, die Klanggalerie und die Bunte Stube. In Malkursen können Besucher selbst kreativ werden. Die Kursleiter sind professionelle Maler.
Literarische Rundgänge und Führungen durch den Ort
Wer mehr über Ahrenshoops Gegenwart und Vergangenheit als Künstlerkolonie erfahren möchte, kann sich einer der Führungen durch den Ort anschließen. So gibt es etwa einen literarischen Abendspaziergang mit Gedichten und Texten bekannter Schriftstellerinnen und Literaten. Häufige Gäste in Ahrenshoop waren unter anderen Bertold Brecht, Anna Seghers oder Uwe Johnson.
Jeden Mittwoch lädt die Kurverwaltung außerdem zu einem allgemeinen Rundgang durch den Ort ein. Er führt unter anderem zur 1951 eingeweihten Schifferkirche. Das Innere des reetgedeckten kleinen Baus erinnert an ein Schiff, das kieloben liegt.
Strand, Dünen und ein Hafen am Bodden
Ahrenshoop liegt auf einer schmalen Landzunge - nur 800 Meter trennen die Ostsee vom Bodden, der mit seinen Schilfflächen Rückzugsort und Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen ist. Auf der Boddenseite befindet sich der kleine Hafen von Ahrenshoop-Althagen mit seinen typischen, in das Wasser gebauten Bootshäusern. Urlauber können dort frisch geräucherten Fisch kaufen oder zu einem Segeltörn mit einem Zeesenboot auf den Bodden starten.
An der Ostseeküste lädt ein kilometerlanger Strand mit feinem Sand und Dünen zu Spaziergängen und zum Entspannen ein. Der flache Strand ist auch für Familien ideal.
Mühle Ahrenshoop: Kaffee und Kunst
In der Mühle Ahrenshoop kann man bei Kaffee und Kuchen Schafe auf der angrenzenden Weide beobachten. Außerdem befindet sich dort der Nachlass des Malers und Grafikers Theodor Schultze-Jasmer und eine Galerie, die wechselnde Ausstellungen bietet. Auch Kurse finden statt.
Wandern entlang der Steilküste und zum Darßwald
Auch für Aktivurlauber ist Ahrenshoop ein attraktives Ziel: Im Süden führt ein schöner Wanderweg über die Steilküste am Hohen Ufer nach Wustrow, im Norden endet Ahrenshoop am flachen Weststrand, der an den Darßer Urwald grenzt. Der gut 50 Quadratkilometer große Wald ist zum Teil naturbelassen und von Wander-, Rad- und Reitwegen durchzogen.
Karte: Ostseebad Ahrenshoop
