Schröder-Köpf distanziert sich mit klaren Worten von Putin
Niedersachsens Migrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf (SPD) hat sich vom russischen Präsidenten Wladimir Putin distanziert. Zuvor hatte es Kritik an früheren Aussagen von ihr gegeben.
"Das Gesicht Putins, das wir heute sehen, war damals nicht erkennbar", sagte die Ex-Frau von Altkanzler Gerhard Schröder am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit Blick auf ihre Begegnungen mit Putin. "Dieser Krieg gegen die Ukraine ist ein schwerwiegender Bruch des Völkerrechts, der durch nichts gerechtfertigt werden kann."
Begegnungen mit Putin liegen lange zurück
Schröder-Köpf betonte zudem, dass ihre Treffen mit Putin schon lange zurück lägen. "Meine Begegnungen mit dem russischen Präsidenten Putin fanden in einer Zeit statt, als er im Bundestag mit stehenden Ovationen gefeiert wurde", sagte sie. "Das war eine andere Zeit, eine Zeit der Hoffnung, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts etwas zusammenwächst." Putin habe als junger Präsident auch diese Hoffnung verkörpert. "Das hat mit heute nichts zu tun, heute ist es eine andere Welt, leider", so Schröder-Köpf.
Oesterhelweg hält Migrationsbeauftragte für nicht mehr tragbar
Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" Äußerungen von Schröder-Köpf aus dem Jahr 2017 aufgegriffen. Im russischen Medium "Sputnik" hatte sie Putin damals als klugen Menschen beschrieben, der auch offen für Kritik sei. Niedersachsens Landtags-Vizepräsident Frank Oesterhelweg (CDU) sagte der Zeitung dazu, dass Schröder-Köpf als niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe nicht mehr tragbar sei. Er könne sich schwer vorstellen, wie sie ukrainische Flüchtlinge begrüße. Eine Sprecherin von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) teilte daraufhin mit, dass die Staatskanzlei an Schröder-Köpf als Migrationsbeauftragte festhalte. Die SPD-Politikerin hat das Ehrenamt seit April 2013 inne.
