Ein Pinguin soll den Oldenburger Wochenmarkt retten
Was macht ein Pinguin auf dem Wochenmarkt? Das Klima-Maskottchen der Stadt Oldenburg spielt in einem Musikvideo mit, das Stadtmitarbeiter gedreht haben - für mehr Aufmerksamkeit für die Wochenmärkte auf Social Media.
In den letzten Jahren habe sich eine Entwicklung abgezeichnet, berichtet Stadtsprecher Stephan Onnen: "Die Anzahl an Marktständen ist auf allen Wochenmärkten rückläufig." Gründe dafür gebe es mehrere. Vor allem der Generationswechsel macht dem Gewerbe zu schaffen: "Viele alteingesessene Marktbeschicker haben keinen Nachwuchs, der den harten Job eines Tages übernehmen möchte", sagt Gemüse-Verkäuferin Birgit Meents.
Rückgang von Marktständen: Oldenburg ist kein Einzelfall
Die Verkleinerung oder gar Aufgabe von Wochenmärkten ist im Umland noch deutlicher zu sehen: Der freitägliche Wochenmarkt in Friesoythe (Landkreis Cloppenburg) wurde mangels Anbietern eingestellt, in Barßel (Landkreis Cloppenburg) gibt es nur noch einen einzigen Marktbeschicker und auch in Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) gibt es nur noch zwei Stände auf dem Wochenmarkt. "Das ist mir zu wenig Auswahl, da fahre ich lieber gleich zum Einkaufen nach Oldenburg", sagt Pferdemarkt-Besucherin Doris Anders aus Elsfleth. Insofern profitieren die Oldenburger Marktbeschicker zurzeit sogar vom Wochenmarkt-Einbruch im Umland. Über schlechten Umsatz wird hier nicht geklagt.
Kreative Werbung mit Musikvideo und Maskottchen
Vor dem Aussterben steht der Oldenburger Wochenmarkt zwar nicht, doch der Rückgang der Anzahl an Marktständen bereitet der Stadt Oldenburg Sorge: "Das ist eine spürbar bedrohliche Tendenz und wir müssen da präventiv handeln - am besten auf unterhaltsame Art", sagt die Social- Media-Koordinatorin der Stadt Oldenburg, Antonia zur Mühlen. Sie hat den Auftrag, den Wochenmarkt auf Facebook, Instagram und Co. zu bewerben. "Heute drehen wir ein Musikvideo auf dem Wochenmarkt - mit Mitarbeitern aus der gesamten Verwaltung, zum Beispiel Feuerwehrleuten und auch dem Klimaschutz-Team", so zu Mühlen.
Tipps rund um Produkte für die Kundenbindung
Aber das ist noch nicht alles, was den Wochenmarkt bekannter machen soll. Jede Woche gibt es eine Rubrik "Neues vom Wochenmarkt" auf Instagram. Heute macht Spargelanbauerin Sabrina Knelangen einen Aufsager vor der Handykamera von Antonia zur Mühlen und gibt Tipps rund um Spargel und Erdbeeren. "Solche Aufgaben gehören inzwischen auch für unseren Betrieb dazu", sagt Sabrina Knelangen vom Früchtehof Schindler. Dies sei einfach der beste Weg, Kunden zu erreichen und die eigenen Produkte in den Vordergrund zu stellen.
