Pommersches Landesmuseum: Eine Region im Spiegel
Bernsteine, Gemälde und Findlinge: In Greifswald bietet das Pommersche Landesmuseum spannende Einblicke in die Geschichte der grenzüberschreitenden Region an der südlichen Ostseeküste.
Die Hanse brachte einst Wohlstand in die Städte, Schweden und Preußen hinterließen ihre Spuren und an der Küste lockten die Kaiserbäder Prominente an: Pommerns Vergangenheit ist spannend und vielseitig. Die Ausstellung im Pommerschen Landesmuseum gliedert sich in mehrere Bereiche, beginnend mit der Erdgeschichte. Besucher können Millionen Jahre alte Bernsteine bestaunen und sich informieren, wie die jüngste Eiszeit in Pommern eine Landschaft mit Kreideformationen und Steilküsten schuf. Im Garten liegen einige Findlinge, die die Eismassen hinterlassen haben.
Schwerpunkt Landesgeschichte
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Landes- und Kulturgeschichte Pommerns. Die Schau mit multimedialen Elementen führt Besucher durch mehrere Jahrhunderte, lässt sie am Rechenbrett eines Kaufmanns zur Hansezeit kalkulieren und zeitgenössische Musikstücke hören. Als Prunkstück des Landesmuseums gilt der Croÿ-Teppich, eine Leihgabe der Universität Greifswald. Herzog Ernst Bogislaw von Croÿ und Arschot schenkte ihn der Hochschule im Jahr 1554. Ursprünglich war der gut vier mal sieben Meter große Teppich für das Residenzschloss in Wolgast gefertigt worden. Der mit Gold- und Silberfäden durchwirkte Wandbehang zeigt insgesamt rund 20 Angehörige des sächsischen Kurfürstenhauses und des pommerschen Herzoghauses. 2014 wurde der Croÿ-Teppich in das Verzeichnis national wertvoller Kulturgüter aufgenommen.
Große Meister in Öl
Meisterwerke der Malerei bietet die Gemäldegalerie. Allein von Caspar David Friedrich, 1774 in Greifswald geboren, stammen sieben Werke. Andere ausgestellte Künstler wie Frans Hals, Gerard van Honthorst oder Max Liebermann schätzten Motive, die die pommersche Landschaft bietet. Die Ausstellung zeigt Werke aus dem Barock bis zum 20. Jahrhundert mit dem Schwerpunkt 19. Jahrhundert. Wechselnde Sonderausstellungen ergänzen die Galerie.
Traditionsreicher Standort
Das Pommersche Landesmuseum entstand in den Jahren 2000 bis 2005 auf dem Gelände eines ehemaligen Franziskaner-Klosters unmittelbar an der historischen Stadtmauer Greifswalds. Die Ursprünge des Klosters reichen bis ins 13. Jahrhundert. Eine Glas-Stahl-Konstruktion, die sogenannte Museumsstraße, verbindet das Hauptgebäude mit einem mittelalterlichen Komplex um die einstige Bibliothek des Klosters. Neben dem Findlingsgarten pflegt das Museum auch den einstigen Gemüse- und Apothekergarten der Franziskaner. Die Anlage der Beete und Wege dokumentiert die religiösen Ansichten und medizinischen Erkenntnisse des Mittelalters.
Das Museum versteht sich auch als Begegnungsstätte und möchte mit grenzüberschreitenden Projekten die Zusammenarbeit mit Kultureinrichtungen in Polen und Skandinavien fördern.
Das Pommersche Landesmuseum ist Kulturpartner von NDR Kultur.
Karte: Pommersches Landesmuseum Greifswald
