Das Gespräch
Sonntag, 23. Oktober 2022, 13:00 bis
13:30 Uhr
"Ich bin überwältigt, sehr müde und sehr glücklich", sagt Kim de l’Horizon am Tag danach, knapp 20 Stunden nach der Verleihung des Deutschen Buchpreises für den Roman "Blutbuch". Dieser Preis bedeute - bei allem, was man an ihm und seinem Wettbewerbscharakter kritisieren könne ("etwas Kapitalistisches, in das wir Nominierten hineingedrückt werden") - vor allem eins: dass non-binäre Menschen, solche also, die sich nicht auf eine Geschlechtlichkeit festlegen wollen und sich darum bislang eher am Rande der Gesellschaft sahen, "nun willkommen geheißen fühlen", so Kim.
Im Gespräch mit NDR Kultur-Redakteur Alexander Solloch begründet Kim de l’Horizon die spektakuläre, von Gesang und öffentlichem Haareschneiden geprägte Performance bei der Buchpreis-Zeremonie, erklärt das Schreiben als Prozess der "Hexerei" und bezieht ins Nachdenken übers Menschsein auch fröhlich alle Tiere und Pflanzen ein - vor allem natürlich die Blutbuche.