Mediathektipps: "Sowjet Jeans", "Alex Rider" und "Karl"
Was gibt es Neues in den Mediatheken? Zum Beispiel die lettische Serie "Sowjet Jeans". Eine preisgekrönte romantische Komödie, in der lettisch, englisch, russisch und finnisch gesprochen wird, darüber hinaus eine Agentenserie und eine Doku über Karl Lagerfeld.
"Sowjet Jeans": Romantische Komödie auf Arte
1979 gehört Lettland noch zur Sowjetunion. Der junge Renars arbeitet als Kostümbildner am Theater in Riga. Nebenbei verdient er sich ein Zubrot, indem er West-Touristen ihre Jeans abschwatzt und sie auf dem Schwarzmarkt gewinnbringend verkauft. Als der schmierige KGB-Offizier Maris Wind von den illegalen Geschäften des Kostümbildners bekommt, erpresst er Renars, seine Kollegen zu bespitzeln. Der Geheimdienst will wissen, wer von den Theaterleuten heimlich Cola trinkt, West-Radio hört oder Breschnew -Witze erzählt.
Besonderes Interesse hat der KGB-Mann an der finnischen Regisseurin Tina, die in Riga ein Gastspiel inszeniert. Er will mit allen Mitteln verhindern, dass sie mit regimekritischen Anspielungen die Sowjet-Führung verärgert. Aber statt die gewünschten Informationen zu liefern, verliebt Renars sich in Tina und macht sich mit einem Spott-Song über Maris lustig. Aber der KGB versteht keinen Spaß und schon bald findet sich Renars - wie so viele Oppositionelle - in der geschlossenen Psychiatrie wieder. Die sogenannte "Klapse" entpuppt sich als Spiegelbild der sozialistischen Gesellschaft - inklusive eitler Funktionäre, Korruption, und Geschäften mit selbstgenähten Levis Jeans.
"Sowjet Jeans" ist eine anarchisch-komische und mitreißende romantische Polit-Komödie aus Lettland. Unbedingt sehenswert. Auch wenn einem angesichts der aktuellen russischen Expansionsphantasien das Lachen manchmal im Halse stecken bleibt. Alle acht Folgen in der Mediathek von Arte.
"Alex Rider": 8-teilige Agentenserie im ZDF
In der dritten Staffel der Agentenserie "Alex Rider" will der Teenager und MI6-Agent wider Willen der Geheimorganisation "Scorpia" das Handwerk legen. Gemeinsam mit seinen Freunden Tom und Kyra reist er nach Malta, wo er die Chefin der Gruppe vermutet. Die Witwe - wie sie genannt wird - hat jedoch längst ihre Späher auf ihn angesetzt.
Würde man Enid-Blytons "Fünf Freunde" mit "James Bond" kreuzen, käme dabei wohl "Alex Rider" heraus: Eine Agentenserie, in der gut noch gut und böse wirklich böse ist. Perfekt für Momente, in denen man den Kopf einfach mal abschalten möchte. Alle acht Folgen der dritten Staffel von "Alex Rider" in der ZDF Mediathek.
"Karl - der Mann hinter der Maske": Doku über den Modezar auf 3sat
"Ich gehöre zu keiner Generation. Ich gehöre zu keinem Milieu. Ich gehöre nirgendwo hin und ich passe überall hin", beschrieb Karl Lagerfeld sich selbst. Warum versteckte sich der Modemacher Zeit seines Lebens hinter einer Kunstfigur, die er selbst erfunden hatte?
In seinem Porträt liefert der Dokumentarfilmer Gero von Böhm bemerkenswerte Einzelheiten über Lagerfelds Kindheit und Jugend im nationalsozialistischen Deutschland. Aber auch über seinen Umgang mit dem Tod: "Ich möchte auch nicht gesehen werden, wenn ich tot bin. Das finde ich furchtbar. Tuch drüber und wech in den Mülleimer. Aus, vorbei." "Karl - Der Mann hinter der Maske": Abrufbar in der Mediathek von 3sat.
