Staatsbegräbnis: Das letzte Geleit für Queen Elizabeth II.
Gut eineinhalb Wochen nach ihrem Tod ist der britischen Königin Elizabeth II. mit einem Staatsbegräbnis in London am Montag die letzte Ehre erwiesen worden. Zu den etwa 2.000 Trauergästen in der Westminster Abbey gehörte auch Bundespräsident Steinmeier. Die Queen wurde anschließend in Windsor beigesetzt.
Bei der Trauerfeier für die verstorbene Königin Elizabeth II. in der Westminster Abbey nahmen Staats- und Regierungschefs, gekrönte Häupter und Würdenträger aus der ganzen Welt teil. In seiner Predigt würdigte der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, die Lebensleistung der verstorbenen Königin. Menschen, die "liebend dienen", seien selten, sagte er. "Anführer, die liebend dienen, sind noch seltener." König Charles III. zeigte sich während des Gottesdienstes sichtlich gerührt. Als zum Abschluss die Nationalhymne "God save the king" ertönte, füllten sich die Augen des Monarchen mit Tränen.
Windsor Castle: Beisetzung im kleinen Familienkreis
Anschließend wurde der Sarg in einer feierlichen Prozession zum Triumphbogen Wellington Arch gebracht - begleitet von König Charles III., seinen Söhnen William und Harry sowie weiteren Mitgliedern der königlichen Familie. Dann wurde der Sarg mit einem Leichenwagen ins westlich gelegene Schloss Windsor gebracht, wo er kurz vor 17 Uhr eintraf. Kurz drauf begann in der St.-Georges-Kapelle ein Aussegnungsgottesdienst mit mehr als 800 Gästen. Zu ihnen zählten neben Mitgliedern der Königsfamilie und Politikern auch ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Queen. Dabei wurde der Sarg in die Königliche Gruft herabgesenkt. Später am Abend wurde Elizabeth II. in einer Seitenkapelle an der Seite ihres im vergangenen Jahr gestorbenen Prinzgemahls Philip sowie ihrer Eltern und Schwester beigesetzt - im kleinen privaten Familienkreis.
König Charles III. und weitere Familienangehörige begleiten den Sarg
Bereits Stunden vor Beginn des Trauergottesdienstes in London hatten sich an der Strecke Hunderttausende Menschen versammelt, um einen Blick auf den Leichenzug werfen zu können. Viele sicherten sich schon am Vortag - mit Zelten und Campingstühlen ausgerüstet - einen Platz mit guter Sicht auf die Prozessionsstrecke. Auch vor Windsor Castle kamen Tausende Menschen zusammen, um einen Blick auf den Leichenwagen zu werfen.
Bundespräsident Steinmeier unter den Trauergästen
Zu den etwa 2.000 Trauergästen in der Westminster Abbey gehörten US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der japanische Kaiser Naruhito mit ihren jeweiligen Partnerinnen. Auch Prinz George und Prinzessin Charlotte, die beiden älteren Kinder von Thronfolger Prinz William und Prinzessin Kate, nahmen an der Trauerfeier teil.
Erstes Staatsbegräbnis seit 1965
Elizabeth II. war am 8. September 2022 im Alter von 96 Jahren - und nach 70 Jahren auf dem britischen Thron - gestorben. Mit ihrem Tod endete eine Ära, das Ereignis löste weltweit Trauer und Anteilnahme aus. Das Staatsbegräbnis für die Queen war das erste in Großbritannien seit dem Tod des früheren Premierministers Winston Churchill im Jahr 1965.