Shootingstars in Hannover: Wenn der Traum vom Tanzen wahr wird
Als Tänzerin oder Tänzer einen Platz in einer Kompanie zu bekommen, ist schwer. Tania Angelovski und Floris Puts ist es gelungen, sich gegen 800 Mitbewerbende am Staatsballett Hannover durchzusetzen.
Tania Angelovski aus Kanada und Floris Puts aus den Niederlanden haben es geschafft. Sie haben die begehrten Plätze am Staatsballett Hannover bekommen. 800 Tänzerinnen und Tänzer bewarben sich im vergangenen Jahr auf genau zwei Stellen.
"Beim Vortanzen müssen sich die Tänzerinnen und Tänzer bei uns beweisen. Das heißt, sie bekommen unterschiedliche Stücke von unterschiedlichen Choreographinnen und Choreographen und müssten zeigen, wie schnell sie diese Stile aufnehmen, wie sie sie interpretieren", erklärt Hannovers Staatsballett-Direktor Christian Blossfeld das Prozedere.
Ballettkarrieren beginnen in früher Kindheit
Die Wahl fällt auf Floris und Tania. Beide beginnen schon als Kinder mit Ballett. "Ich habe mit drei Jahren angefangen und immer weiter gemacht. Das war immer ein Traum", erzählt Tania Angelovski.
Floris Puts ist Balletttänzer geworden, ohne das zu planen: "Als ich sechs war, habe ich mit Ballett angefangen und ich habe es wirklich sehr gern gemacht. Es war keine bewusste Entscheidung, intensiv Ballett zu machen. Es ergab sich so und ich bin sehr glücklich darüber."
Christian Blossfeld: Tanzen hat eine soziale Komponente
Christian Blossfeld erwartet von seiner Kompanie zunächst einmal das Grundgerüst des klassischen Balletts: "Man braucht einen großen Bewegungsdrang, man muss Spaß haben, sich vor anderen Menschen darzustellen, man braucht musikalisches Gefühl und man muss eine große Disziplin mitbringen. Man sieht hier auch wunderbar: Das Ganze wird in einer Gruppe geschaffen, also auch eine soziale Komponente, mit anderen zusammen etwas erreichen zu wollen."
Tania tanzt Rolle in "Peer Gynt"
Gerade neu dabei und schon auf der Bühne. Tania hat eine Rolle in "Peer Gynt" bekommen - das dramatische Gedicht von Henrik Ibsen als zeitgenössisches Ballett. "Ich fühle die Energie von der Musik immer noch. Ich finde die Musik ist ein wichtiger Teil von der Kunst, vom Ballett", so Tania.
Floris probt für ein Stück, in dem nur Männer tanzen. "Uprising" zu Deutsch "Aufstand" vom israelischen Choreographen Hofesh Shechter. "Es geht um das Kokettieren, um die Verhältnisse innerhalb einer Gruppe, gerade auch von jungen Männern, die sich gerade entwickeln. Wer ist dort das Alpha-Tier, wer führt die Gruppe an. Es ist ein spannender Konflikt, der dort auf der Bühne ausgetragen wird", erklärt Christian Blossfeld das Geschehen bei der Probe.
Hauptrolle für den Neuen Floris in "Ikarus"
Der große Traum eines jeden Tänzers ist die Hauptrolle in einem Bühnenstück. Floris bekommt sie: Er darf den Ikarus spielen.
"Genau genommen ist das schon witzig. Wenn du im Probenraum bist, bist du damit beschäftigt, was du tun sollst, wie es aussehen soll, wie die Schrittfolgen sind. Wenn du auf der Bühne stehst, blendest du alles aus. Du bist einfach Du selbst. Es ist wirklich ein unglaubliches Gefühl", so Floris.
Tania und Floris: Großes Verständnis für Tanz
Ikarus - eine besondere Leistung mit gerade mal 19 Jahren. "Das war schon beeindruckend zu sehen, was für ein Naturtalent er ist. Was er für ein Verständnis für Tanz mitbringt und sich dort auch so wohlfühlt, dass man ihm einfach nur fasziniert zuschaut", zeigt sich Hannovers Staatsballett-Direktor Christian Blossfeld begeistert von seinem Neuzugang.
"Tania ist extrem professionell. Diese Konzentration, der Ehrgeiz und auch das tänzerische Verständnis ist bei ihr sehr stark ausgeprägt", lobt Blossfeld seinen zweiten Neuzugang. Floris und Tania - zwei tolle neue Tänzer beim Staatsballett Hannover.
