"Horizonte": Entdecken mit dem Göttinger Symphonie Orchester
Das Festival "horizonte" des Göttinger Symphonie Orchesters geht noch bis zum Sonnabend. Es will zeitgenössische Musik in die Gesellschaft tragen und das Publikum dazu einladen, sich auf ungewohnte Hörerlebnisse einzulassen.
Aufgeladene, elektronische Klänge: Diesen Sound würde man vielleicht nicht direkt mit der "Pastorale" von Beethoven zusammenbringen. Nach und nach kommen aber die gewohnten sinfonischen Klänge dazu. Leon Weber hat das Werk mit Club-Sounds bearbeitet. Der DJ wird sein Stück zusammen mit Praktikantinnen und Praktikanten des Göttinger Symphonie Orchesters beim Festival "horizonte" spielen.
Für die Dramaturgin Marlene Schleicher ist dieses Zusammentreffen ein zentraler Moment im Festival. Sie will "über einen längeren Zeitraum die jungen Musiker:nnen dazu ermutigen, selbst ein Programm zu gestalten, selbst sich andere Konzerträume zu erschließen und mit genreübergreifenden Künstler:nnen zu arbeiten, um einen neuen musikalischen Horizont, im Sinne des Festivals zu erschließen."
In ungewohnte Genres reinhören
Aber nicht nur die beteiligten Musiker:innen sollen Neues kennenlernen, sondern natürlich auch das Publikum, verrät die Mitarbeiterin des Orchesterbüros der Göttinger Symphoniker, Janna Below: "Mit diesem Programm wollten wir möglichst viele Menschen ansprechen und so einen Raum schaffen, in dem man auch mal in eher ungewohnte Musikgenres reinhören kann und sich miteinander austauschen kann."
Was gerade beim diesjährigen Thema des Festivals, "Krieg und Frieden", ein ganz wichtiges Vorhaben ist. Ein Beispiel für den intensiven Austausch ist das Lese-Happening "What if… peace?" mit dem Theaterkollektiv boat people-projekt. Gemeinsam mit dem Publikum wird über Frieden gesprochen und nachgedacht. Musiker:innen des Göttinger Symphonie Orchesters begleiten mit Stücken von Hildegard von Bingen, Jessie Montgomery und Konstantia Gourzi. "Was ich besonders finde bei diesem Konzert, ist ein intensives Gemeinschaftsgefühl, Zusammensein, durch direkte Interaktion mit dem Publikum. Das erlebt man bei gewöhnlichen Konzerten sehr selten", sagt die Cellistin Joanna Kielar-Zachlod.
Konzerte mitten in Göttingen

Um diesen Austausch zu ermöglichen und Barrieren zwischen Musiker:innen und Publikum abzubauen, bewegt sich das Göttinger Symphonieorchester raus aus dem Konzertsaal, rein in die Stadt. "Es geht darum, die zeitgenössische Musik, aber auch andere in die Gesellschaft unserer Stadt und an neue Orte in der Stadt zu bringen. Konkret heißt das, dass wir bei diesem Festival neue Veranstaltungsorte bespielen, dass wir neue Kooperationspartner suchen, damit neue Verbindungen schaffen und auch neue Formate ausprobieren", erklärt die Orchester-Geschäftsführerin Franziska Vivaldi.
Zwischen "musa", "Zufall.Lab" und Leinehafen
Diese Möglichkeiten bieten dem Festival "horizonte" sowohl der Werkraum, das Veranstaltungszentrum Musa, Räume einer alten Speditionsfirma im Zufall.Lab und der Leinehafen. Hier findet das liebevoll zusammengestellte Programm am Sonnabend seinen Abschluss: bei Drinks und Empanadas kann das Publikum zwischen Clubsounds und Kammermusik-Konzerten hin- und herwandern und den eigenen musikalischen Horizont am Ufer der Leine erweitern.
"Horizonte": Entdecken mit dem Göttinger Symphonie Orchester
Bis Samstagnacht lädt das Festival "horizonte" das Publikum dazu ein, sich auf ungewohnte Hörerlebnisse einzulassen.
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