Darko Nikolic bei der Affordable Art Fair 2018
Zum siebten Mal findet die Affordable Art Fair in Hamburg statt. In diesem Jahr stellen wieder viele internationale und nationale Künstlerinnen und Künstler vom 15. bis 18. November in den Messehallen über ihre Galerien Bilder aus. Einer von ihnen ist Darko Nikolic. Er lebt und arbeitet in Hamburg. Ein Atelierbesuch.
Die alten Holztreppen knarren, wenn man hoch in das Atelier von Darko Nikolic geht. Es liegt unterm Dach in einem der alten Häuser im Hamburger Gängeviertel - neben kalten Glasfassaden hochmoderner Bürokomplexe. Dort sitzen Firmen wie Facebook Deutschland. Ein Viertel, das auch die Arbeit von Darko Nikolic beeinflusst: "Also nicht direkt auf der Ebene der Kunst, viel mehr auf der Ebene der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen in solchen Fragestellung. Und da fließt es schon in meine Gedanken immer wieder mit ein und zeigt sich dann auch in meinen Konzepten oder in meiner Wahrnehmung der Welt."
Der konkreten Kunst verpflichtet
Einfach macht es sich Darko Nikolic bei seiner Arbeit nicht. Er fühlt sich der Tradition der konkreten und konstruktivistischen Kunst verpflichtet. Seine Arbeiten bestehen aus geometrischen Formen wie Drei- oder Vierecken. Die verbindet er unter anderem zu Flächen oder Skulpturen. Zudem verwendet er bewusst bestimmte Farben: "Die bestehen eigentlich nur aus Gefühlen und die Form ist ein bisschen wie die Logik verortet. Und so arbeiten die Dinge manchmal miteinander und manchmal gegeneinander."
Formen statt Figuren
Seit acht Jahren lebt er nun schon von seiner Arbeit. Seinem Konzept bleibt er bis heute treu: Formen statt Figuren. "Im Figürlichen stört mich die Eindeutigkeit", sagt der 38-Jährige. "Also wenn ich figürlich arbeite, lasse ich mich sehr stark auf ein ganz bestimmtes Thema ein und beziehe auch Stellung. Dazu bin ich eigentlich nicht bereit. Ich halte mich nicht für weise genug, dass ich den ganzen Tag Stellung beziehen könnte zu allen möglichen Dingen."
Von der Straße in die Galerie
Nikolic kommt aus der Streetart - vom Graffiti. Daher stammt auch sein Zweitname Caramello, sein Pseudonym damals als Streetartist. Sich frei und ohne jede Regeln der Kunst nähern, das war für ihn Auslöser Künstler zu werden. Später studiert er Kommunikationsdesign. Das jetzt seine Bilder in Galerien zu kaufen sind, ist für ihn nur eine konsequente Entwicklung: "Also die Art und Weise wie ich arbeite, da brauchst du den Raum der Konzentration und der Einkehr und dafür ist eine Galerie einfach viel besser konzipiert. Und deswegen hat eigentlich meine Arbeit dahin gedrängt, in die Galerie zu gehen und nicht ich."
"Auch eine schöne Adelung"
Bei der Affordable Art Fair ist er zum dritten Mal. Die Messe bietet nicht nur ihm Chancen, sondern auch den Besuchern: "Ich finde es ist eine ganz gute Einsteiger-Messe so für Leute, die anfangen, sich mit Kunst zu beschäftigen oder einfach mit den Dingen zusammenleben wollen - was ja auch irgendwie gerne so ein bisschen abgewertet wird, was aber eigentlich auch eine schöne Adelung ist, wenn sich jemand für ein paar Tausend Euro etwas kauft und damit sein Leben verbringt."
