Pride Week: "Welcoming Out" wirbt für mehr Akzeptanz
In Hamburg beginnt die Pride Week. Passend dazu gibt es eine neue Kampagne in der Stadt, damit sich queere Menschen bedenkenlos outen können. Vanessa Lamm und Marcus Hoppe haben die Initiative gegründet.
Mit frisch bedruckten Ansteckern und Flyern sind Vanessa Lamm und Markus Hoppe auf dem Weg zum Stadion. Der HSV ist Unterstützer ihrer Initiative "Welcoming Out". Die Initiative will es etwa lesbischen, schwulen oder Transmenschen noch einfacher machen, sich zu outen, erklärt Markus Hoppe: "Ich kenne viele Leute, die sind im privaten Umfeld total, wie es so schön heißt out und proud. Und beispielsweise im Job ist es überhaupt nicht denkbar." Vanessa Lamm ergänzt: "Also die Herausforderung sind schon die Überwindung von Ängsten. Und ob die Ängste gerechtfertigt sind oder nicht, sieht man halt oft erst im Nachhinein."
Die Idee: Die Akzeptanz gegenüber queeren Menschen mit einem einfachen Symbol signalisieren. Gerade erst war der HSV mit einer schwulenfeindlichen Aktion von Fans während eines Spiels in den Schlagzeilen. Schon lange davor hatte der Verein entschieden, die Kampagne von Lamm und Hoppe zu unterstützen. "Ehrlicherweise glaube ich, dass wir da noch mit Blick auf unsere Gesellschaft ein bisschen zu tun haben. Aber wir alle sind auch angehalten, da aktiv etwas für zu tun und gerade wie als Hamburger Sportverein wollen in gesellschaftlichen Fragen eben nicht nur Begleiter sein, sondern auch Treiber der Themen und vorangehen", sagt Cornelius Göbel vom HSV.
Tassen, Shirts und Aufkleber für das Sichtbarmachen
Der HSV-Fanshop ist nur einer der Orte in der Stadt, wo Produkte mit dem Logo zu kriegen sind. Lamm und Hoppe haben sie etwa auf Tassen, Shirts und Aufkleber drucken lassen. Die Anstecker sind kostenlos. Das Projekt ist zum Teil gefördert durch die Stadt. Der Rest kommt über unterstützende Unternehmen. Aus eigener Erfahrung, aber vor allem durch ihre langjährige Arbeit mit queeren Jugendlichen und Erwachsenen wissen sie, dass einfache Worte oder ein Zeichen, viel ausmachen können, um sich zu öffnen, so Hoppe: "Tatsächlich ist es so, das viele glauben oder von sich auch sagen würden, sie haben eine offene und akzeptierende Einstellung und sehen häufig gar nicht mehr die Notwendigkeit, das Mal zu thematisieren, weil sie glauben, heutzutage sei das doch sowieso selbstverständlich. Oder weil sie eben davon ausgehen, mit dem Thema nichts zu tun zu haben."
"Wahrscheinlich kennst du mehr queere Menschen als du denkst", ist deshalb Slogan der Kampagne. Das Ziel für Hoppe und Lamm: "Dass so viele Menschen wie möglich davon erfahren. Dass sie vielleicht vielmehr mit plus Menschen zu tun haben, als Sie denken und dass wir es schaffen, die Information zu transportieren, wie schön es wäre, wenn durch 'Welcoming Out' das Coming-out von so vielen Menschen leichter gemacht werden würde." So die Vision der beiden - für den Sport - wie auch für alle anderen Bereiche des Lebens. Viele Organisationen, wie zum Beispiel auch die Feuerwehr machen mit, die beiden hoffen auf eine richtige Bewegung.
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