Nordische Filmtage Lübeck ziehen positive Bilanz
Über 130 Filme aus Skandinavien, dem Baltikum, Finnland, Island und Schleswig-Holstein wurden bei den Nordischen Filmtagen Lübeck innerhalb von fünf Tagen gezeigt. Das Publikum war begeistert.
Die Filmpreisnacht ist am Sonnabendabend mit begeisterten Gästen und zufriedenen Preisträgerinnen und Preisträgern zu Ende gegangen. Insgesamt sind zehn Preise im Wert von 58.000 Euro vergeben worden. Nachdem das Event vergangenes Jahr coronabedingt nur online stattfand, konnte diesmal wieder Livepublikum mit dabei sein.
"Natürlich sind es keine einfachen Zeiten, man ist es in Lübeck gewohnt, dass sich die Leute türmen und sich die Schlangen in Achten durch das Kino schlängeln - das wollten wir diesmal aber nicht", sagt Thomas Hailer, dessen erstes Jahr als künstlerischer Leiter gleich unter besonderen Bedingungen stattfand. "Wir haben versucht, Menschenmassen so zu organisieren, dass sie sich möglichst wenig begegnen. Das hat nicht wirklich was mit Festival zu tun, war aber die Basis für ein sehr freudvolles und entspanntes Miteinander."
Nordische Filmtage Lübeck dieses Jahr hybrid
Das Festival fand dieses Jahr in hybrider Form statt, dass heißt alle Filme wurden im Kino gezeigt, 80 Prozent konnten allerdings auch zu Hause online gestreamt werden. Dabei wurden bisher ungefähr die Hälfte der Streamingabrufe vom vergangenen Jahr erreicht, wo das Festival als reines Streaming-Festival stattfand. Für ein Fazit sei es noch zu früh, sagt Geschäftsführerin Susanne Kasimir, weil die Zahlen noch ausgewertet werden müssen. Was die Besuche in den Kinos betreffe, seien die im Vergleich zu vor der Pandemie etwas über 50 Prozent. "Wobei ich anmerken möchte, dass es nicht vergleichbar ist", sagt Kasimir. "Wir haben fünf Tage gehabt, hatten vorher sechs und haben teilweise auch Slots für Reinigungsintervalle in den Kinos herausnehmen müssen." Für den künstlerischen Leiter Thomas Hailer sind die Nordischen Filmtage deshalb ein großer Erfolg.
Großer Abräumer der Filmpreisnacht: "The Gravedigger's Wife"

Der große Abräumer der Filmpreisnacht war der Film "The Gravedigger's Wife" von Khadar Ayderus Ahmed. Die finnisch-französisch-deutsche Koproduktion gewann gleich zwei Preise, einmal den mit 5.000 Euro dotierten Kirchlichen Filmpreis Interfilm und den NDR Filmpreis, der mit 12.500 Euro dotiert ist. "Das ist verrückt, zwei Preise in einer Nacht. Ich bin überwältigt, glücklich und dankbar", sagte der Regisseur. Sein FIlm ist eine Liebesgeschichte, ein Mann muss alles tun, um seine geliebte und kranke Frau zu retten.
Die Filme der Nordischen Filmtage spielten weltweit
Ein zentrales Thema der Regisseure war in diesem Jahr die Weltoffenheit. "Regisseure suchen andere Länder auf und machen sich auf Spurensuche - im Fall des Gewinnerfilms in die Heimat beziehungsweise das Herkunftsland der Eltern", sagt Hailer. Auch bei den Zuschauerinnen und Zuschauern kamen die ausgezeichneten Filme gut an. "Mir hat gefallen, dass wir auch Filme dabei gehabt haben, die aus einem ganz anderen Kulturkreis kommen. Und auch, dass so unterschiedliche Filme kamen, nicht nur aus dem Norden, das fand ich auch bemerkenswert dieses Jahr", sagte eine Zuschauerin. In diesem Jahr wurden mehr als 130 Spiel-, Kurz-, Dokumentar- und Kinderfilme gezeigt.
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