Einsamkeit im Gedränge: "Godspeed" fängt das urbane Lebensgefühl ein
Mit "Godspeed" liefert Ben Woods mit seiner Band The Golden Dregs ein Album voller leiser Popmomente und feiner Beobachtungen. Entstanden in London fängt es das Gefühl ein, im Großstadtdschungel allein und doch mittendrin zu sein.
Die Songs der Golden Dregs brauchen nicht lange, bis ihre Pop-Qualitäten zutage treten. Beschwingt, aber zielstrebig gelangt man in der Single "Linoleum" zum Refrain, der mit unaufdringlicher Eingängigkeit auf einen wartet. "We've been dying to meet you" - "Wir wollten euch unbedingt kennenlernen", heißt es in dem Song. Das ist durchaus als Motto des Albums zu verstehen, auf dem sich die Lieder zwar um persönliche Themen und Erfahrungen drehen, aber mit der naheliegenden Vermutung, dass man damit anderen aus der Seele spricht.
"Godspeed": Inspiriert vom Grundrauschen der Stadt
Sänger und Songschreiber Ben Woods führt das darauf zurück, dass die Songs von "Godspeed" in der Großstadt entstanden sind: "Ich habe dieses Album in London geschrieben - inspiriert davon, an einem dicht besiedelten Ort zu sein, umgeben von Millionen Menschen, die alle ihre eigene Geschichte leben. Es fühlt sich an wie ein Grundrauschen, in dem du dich verlieren kannst."
Ob in der U-Bahn oder an öffentlichen Plätzen: Man ist in der Stadt permanent in der Gesellschaft von Fremden, wie schon der Songtitel eines der neuen Lieder, "The Company of Strangers", ausdrückt. Und genau für dieses Lebensgefühl ist das Album gedacht. "Mein Ansatz war ein Album zu machen, durch das du über Kopfhörer eintauchen kannst in diese Welt und dabei umgeben bist von all diesen unterschiedlichen Leuten, deren Leben sich so sehr unterscheidet von deinem eigenen", so der Bandleader.
Duette mit Gitarristin Issie Armstrong
Die meisten Refrains singen Woods und Gitarristin Issie Armstrong gemeinsam. In der düsteren Ballade "The Weight Of It All" übernimmt sie die Hauptstimme - der Song ist einer der Highlights des Albums.
So wie dieses Saxophon in "The Weight Of It All" treten immer wieder kleine Besonderheiten in den Arrangements zutage. Vieles davon liegt ein bisschen versteckt im Sound und wartet darauf, entdeckt zu werden. Überhaupt sind die Golden Dregs eine Entdeckung wert. "Godspeed" bedeutet viel Glück und Erfolg - und das ist der Band unbedingt zu wünschen.
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