Nach Schlangenbiss: Grüne fordern "Führerschein" für Halter
Ein potenziell tödlicher Biss und der Fund von 115 Schlangen bei einer Frau aus Sehlde hat die Grünen auf den Plan gerufen. Die Landtagsfraktion fordert Vorgaben für das Halten exotischer Tiere.
"Der Fall des Schlangenbisses und die unhaltbaren Zustände in dieser Tierhaltung wären zu verhindern gewesen, wenn sich die Landesregierung unserem Antrag gewidmet hätte", sagte die tierschutzpolitische Sprecherin der niedersächsischen Grünen-Fraktion, Miriam Staudte. Trotz jahrelanger Forderungen und eines Beschlusses für einen Sachkundenachweis beim Kauf exotischer Tiere sei seitens der Regierung seither nichts geschehen, so Staudte weiter. Eine gesetzliche Regelung könne Spontankäufe verhindern und die Zahl später überforderter Halter und überfüllter Auffangstationen begrenzen. Darüber hinaus sei es angesichts gefährlicher Tiere wie in diesem Fall wichtig, die Gefahrtier-Verordnung zu überarbeiten.
Frau hielt zu Hause giftigste Schlangen der Welt
Die Behörden waren auf die 35-jährige aus dem Landkreis Wolfenbüttel aufmerksam geworden, nachdem sie von ihrer Klapperschlange in den Finger gebissen worden war. Die Sehlderin schwebte zeitweise in Lebensgefahr und musste mit einem Gegenserum behandelt werden, das aus München in die Medizinische Hochschule Hannover geliefert wurde. Derweil beschlagnahmte die Polizei 115 Schlangen, die im Haushalt der Frau - mitunter unter nicht artgerechten Umständen - lebten. Darunter waren mit Schwarzer Mamba, Grüner Mamba, Küstentaipan und Kapkobra mehrere der giftigsten Exemplare der Welt. Für Letztere gibt es kein Gegengift.
