Pflegekräfte nehmen an einem Streik teil. © NDR

Mitarbeitende von Helios-Kliniken streiken für mehr Lohn

Stand: 12.05.2022 20:45 Uhr

"Wir sind es wert!": Unter diesem Motto haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helios-Kliniken am Donnerstag ihre Arbeit niedergelegt - unter anderem in Uelzen.

Rund 70 Beschäftigte des Konzerns versammelten sich nach Informationen von NDR Niedersachsen am Vormittag vor der Klinik. Sie forderten eine Lohnerhöhung von 15 Prozent. "Das ist der Inflation von 7,1 Prozent geschuldet. Dann wurden im vergangenen Jahr hohe Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet in Höhe von etwa acht Prozent und die Beschäftigten sind diejenigen, die das erarbeiten und die wollen auch ihren Teil vom Kuchen haben", sagte Gewerkschaftssekretärin Silke Laatz. Darüber hinaus sorge Personalmangel für erhebliche Belastungen bei den Beschäftigten.

Demos und Streiks auch in Gifhorn, Herzberg, Hildesheim, Nienburg und Salzgitter

Laut Klinik war ein Notfallbetrieb eingerichtet. Da wegen des Coronavirus ohnehin nur wenig operiert werde, hätten kaum geplante Operationen abgesagt werden müssen. Auch die Krankenhäuser in Herzberg am Harz, Hildesheim, Nienburg, Salzgitter und Uelzen wurden bestreikt. In Salzgitter war eine Kundgebung mit anschließender Demonstration geplant, in Gifhorn fand nach einer Kundgebung ebenfalls eine Demonstration statt. Dort beteiligten sich laut Gewerkschaft 100 Menschen - in Salzgitter waren es nach ver.di-Angaben etwa 120 Personen.

"Sind enttäuscht von Verhandlungen"

Mit den Warnstreiks wolle die Gewerkschaft Druck auf das Unternehmen machen in den Tarifverhandlungen "Bewegung" in die Tarifverhandlungen bringen, teilte ver.di am Mittwoch mit. "Wir sind enttäuscht von den bisherigen Verhandlungen", sagt Julia Niekamp, ver.di Verhandlungsführerin für die niedersächsischen Helios-Kliniken, demnach. "Helios beendete das letzte Jahr mit Rekordgewinnen und verweigert gleichzeitig Reallohnsteigerungen." Ver.di fordert für die rund 5.000 Beschäftigten der acht Helios-Kliniken eine Lohnerhöhung von 15 Prozent, 200 Euro mehr Gehalt für Auszubildende, eine einheitliche Jahressonderzahlung in Höhe eines Monatslohns sowie eine Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1.500 Euro. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.

Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16. Mai statt.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 12.05.2022 | 15:00 Uhr

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