Hohe Inflationsrate: Finanzminister Hilbers fordert Zinswende
Im März haben die Verbraucherpreise in Niedersachsen kräftig zugelegt. Finanzminister Hilbers nennt die Zahlen "besorgniserregend".
Das Statistische Landesamt meldete am Mittwoch eine Teuerung von 6,9 Prozent gegenüber März 2021. Zentrale Ursache ist den Statistikern zufolge, dass Energie aufgrund des Kriegs in der Ukraine mehr koste. Das betreffe so gut wie alle Bereiche des täglichen Lebens wie Lebensmittel, Kraftstoffe, Verkehr und Mobilität sowie den Haushalt. Angesichts der Entwicklung sieht Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) eine Gefahr für die Mitte der Gesellschaft. In einer Mitteilung des Ministeriums heißt es, dass derartige Wohlstands- und Kaufkraftverluste eine Lohn-Preis-Spirale auslösen könnten, die die wirtschaftliche Erholung gefährde.
Inflationsrate auf höchstem Stand seit 1990
Deutschlandweit ist die Inflationsrate auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Dies sei "besorgniserregend, ein weiterer Anstieg ist nicht ausgeschlossen", sagte Hilbers. "Insbesondere die kleinen und mittleren Einkommen sind hier erheblich betroffen." Er halte eine schnelle Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) für unerlässlich. Jahrelang sei durch die Politik der EZB zu viel Geld im Markt gewesen. Dies habe die Inflation schon vor dem Krieg in der Ukraine angetrieben.
Starker Preisanstieg in vielen Bereichen
Folgende Teuerungsraten meldet das Statistische Landesamt:
- Energie: +37,1 Prozent
- Benzin: +48,1 Prozent
- Mobilität und Verkehr: +17,8 Prozent
- Energie und Haushalt: +31,1 Prozent
- Sonnenblumen- und Rapsöle: +22 Prozent
