Ausbau von Windkraft auf See: Branche fordert mehr Eile
Die deutsche Windenergiebranche fordert beim Ausbau der Windkraft in Nord- und Ostsee deutlich mehr Tempo.
Die ehrgeizigeren Zielvorgaben der neuen Bundesregierung sind aus Sicht der Unternehmen zwar richtig und bieten eine "positive Perspektive für die gesamte Wertschöpfungskette". Allerdings müssten Ausschreibungen, Planungs- und Genehmigungsverfahren für neue Anlagen nun umgehend forciert werden, um weitere Zeitverluste zu vermeiden, hieß es am Donnerstag im gemeinsamen Jahresbericht mehrerer Branchenverbände.
"Ausbau-Stau am Ende des Jahrzehnts verhindern"
"Es muss dabei darum gehen, alle Beschleunigungspotenziale zu heben, um einen wirtschaftlichen und klimaschutzgerechten Ausbau zu ermöglichen", so die Verbände weiter. "Es gilt zudem, einen Ausbau-Stau am Ende des Jahrzehnts zu vermeiden, der zu Engpässen in der Lieferkette führen könnte und die Kapazitätsplanung der Industrie vor Herausforderungen stellen würde."
Keine zusätzliche Anlage in 2021
Seit der zweiten Jahreshälfte 2020 ist der Ausbau der Windkraft auf See erstmals seit vielen Jahren komplett zum Erliegen gekommen. Keine einzige Anlage ging 2021 zusätzlich ans Netz, sodass weiter 1.501 Anlagen mit einer Leistung von knapp 7,8 Gigawatt (GW) in Betrieb sind. Davon entfallen 6,7 GW auf die Nordsee und 1,1 GW auf die Ostsee.
Ampel will Windenergie-Kapazitäten auf See "deutlich steigern"
Die Ampelkoalition hat die Klimaschutzziele und damit auch die Ausbauziele für Erneuerbare Energien deutlich aufgestockt. Im Koalitionsvertrag heißt es: "Die Kapazitäten für Windenergie auf See werden wir auf mindestens 30 GW bis 2030, 40 GW bis 2035 und 70 GW bisd 2045 erheblich steigern." Zusätzlich will die Regierung für die Produktion von Wasserstoff eine Elektrolysekapazität von 10 GW bis 2030 schaffen.
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