Das Sonntagskonzert
Sonntag, 09. Oktober 2022, 11:00 bis
13:00 Uhr
In "This Is (Not) Beethoven" katapultiert der iranisch-deutsche Erfolgskomponist Arash Safaian den Wiener Klassiker direkt ins Hier und Heute, modelliert Beethovens Themen neu, denkt seine Ideen weiter. Der Solist und Auftraggeber des Werkes, Sebastian Knauer, stellt das Stück zusammen mit Friederike Westerhaus vor. Dazu gibt es die Sinfonischen Variationen von Antonín Dvořák - einen Geheimtipp aus dem Œuvre eines Komponisten, von dem man fast alles zu kennen glaubt.
Selten zu hörender Dvořák
Zwischen Dvořák und Brahms herrschte eine der raren, von viel Respekt getragenen Künstlerfreundschaften. Noch bevor sich die Beiden persönlich kennenlernten, hatte der Böhme Dvořák mit den Sinfonischen Variationen eine kompositorische Antwort auf Brahms' Haydn-Variationen vorgelegt. Dieses Werk sorgte für seinen künstlerischen Durchbruch bedeutete und beeindruckte auch den Kollegen Brahms. Dvořák verändert ein eigenes Liedthema 27 Mal höchst einfallsreich, mit einer Fuge als glanzvollem Schlusspunkt.
Beethoven heute
"Variationen" nennt auch Arash Safaian seine Auseinandersetzung mit dem Komponisten, der für ihn zur Eintrittskarte in die Welt der klassischen Musik wurde: Ludwig van Beethoven. Die "Mondscheinsonate", der zweite Satz der siebten Sinfonie und andere Werke lieferten ihm die Themen. Aber "This Is (Not) Beethoven" will noch mehr sein: eine Antwort auf die Frage, wie Beethovens Musik heute klingen könnte; ein imaginärer Dialog mit dessen Nachfolgern Schubert, Schumann und Mahler, mit Bezug auf Minimal Music, Pop und Filmmusik. "Als Komponist will ich Geschichten erzählen und Emotionen zum Ausdruck bringen", sagt Safaian.
Im Dialog mit dem Pianisten Sebastian Knauer
Welche Geschichten Safaian erzählt, darüber kann Sebastian Knauer Auskunft geben. Der Pianist, 1971 in Hamburg geboren, hatte zusammen mit Safaian schon 2016 das Projekt "ÜberBach" verwirklicht, das prompt einen Echo-Klassik gewann. "This Is (Not) Beethoven", im Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 veröffentlicht, wendet sich auch an neue Hörerschichten, weil es, so Knauer, "einerseits sehr an das Original angelehnt ist, andererseits aber auch eine Klangwelt eröffnet, die in die heutige Zeit passt".