Schultafel mit der Aufschrift "Unwort des Jahres - Pushback" © picture alliance / SvenSimon | FRANK HOERMANN/SVEN SIMON

"Pushback" ist Unwort des Jahres 2021

Stand: 12.01.2022 10:42 Uhr

Der Begriff "Pushback" ist zum Unwort des Jahres 2021 gekürt worden. Der englische Ausdruck bezeichne in der Migrationsdebatte die Praxis Flüchtende an der Grenze zurückzuweisen.

Mit der Verwendung des Ausdrucks "Pushback" werde "ein menschenfeindlicher Prozess beschönigt, der den Menschen auf der Flucht die Möglichkeit nimmt, das Menschen- und Grundrecht auf Asyl wahrzunehmen", erklärte die Jury der "Sprachkritischen Aktion" am Mittwoch in Darmstadt.

Die überwiegend aus Sprachwissenschaftlern bestehende Jury will mit dem Unwort des Jahres auf unangemessenen, verschleiernden oder diffamierenden öffentlichen Sprachgebrauch aufmerksam machen. 2020 waren erstmals zwei Begriffe zu Unwörtern des Jahres gewählt worden: "Corona-Diktatur" und "Rückführungspatenschaften". 2019 war "Klimahysterie" das Unwort des Jahres, 2018 "Anti-Abschiebe-Industrie". 2017 hatte die Jury die Wendung "alternative Fakten" zum Unwort des Jahres bestimmt, 2016 war es der Begriff "Volksverräter".

 

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Ein Mann hält ein Plakat in die Luft, auf dem "STOP INHUMANE PUSHBACKS" steht. © picture alliance / NurPhoto / STR

Unwort des Jahres: "Pushback" verschleiert die Wahrheit

Ein Gespräch mit Günter Burkhardt von der Geflüchtetenorganisation Pro Asyl über den Begriff "Pushback" und wofür er steht. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Klassisch unterwegs | 15.01.2022 | 14:20 Uhr

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