Kino-Tipps fürs Frühjahr: "Downton Abbey II" und ein Meisterwerk
Der Frühling bietes starkes Kino mit "The Northman", "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush", "Downton Abbey II" und ein Meisterwerk mit dem Martial-Arts-Film "Everything Everywhere All at Once".
Eine Wikinger-Rachegeschichte mit Walküren, Nicole Kidman und Björk, eine wahre Justiz-Story der Bremerin Rabiye Kurnaz vor dem US-Supreme Court, Nostalgie-Kino mit "Downton Abbey" und Lady Crawley, Neues von "Top Gun" mit Tom Cruise und eine Elvis-Biografie - das Kino zeigt im April, Mai und Juni seine volle Bandbreite.
"Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" - Magisches aus Hogwarts
Das Fantasy-Abenteuer mit Jude Law und Mads Mikkelsen "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" bringt die Potter-Magie zurück. Dumbledore (Jude Law) muss im dritten Abenteuer der "Phantastischen Tierwesen" verhindern, dass sein ehemaliger Geliebter und Antagonist Gellert Grindelwald, einer der dunkelsten Zauberer aller Zeiten (Mikkelsen), seinen Machthunger ausbauen und die Zaubererwelt beherrschen kann. Der Film läuft mit großem Erfolg im Kino. (FSK 12)
"Death of a Ladies' Man" - Leonard-Cohen-Hommage aus Kanada
"Death of a Ladies' Man" hieß Leonard Cohens fünftes Album von 1977, und so lautet auch der Titel von Matt Bissonnettes Kinofilm - eine von Cohens Songs inspirierte Geschichte eines einsamen Mannes. Darin spielt der irische Schauspieler Gabriel Byrne einen alternden Collegeprofessor, Trinker und unverbesserlichen Schürzenjäger, der anfängt, zu halluzinieren. Zudem erwischt er seine Ehefrau mit einem jungen Liebhaber. Der poetische Film mit wunderbaren Szenen tanzender Eishockeyspieler und Professorinnen handelt nur indirekt von der Erkrankung, die hinter den Halluzinationen des alternden Mannes steckt. Vielmehr geht es um das Feiern des Lebens mit den Songs und Songtexten von Leonard Cohen. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit den Lieblingsdarstellern des Montreal-Regisseurs Xavier Dolan ("Mommy"). Der Film läuft seit dem 7. April im Kino. (FSK 16)
"The Northman": Wikinger-Rachefilm mit Björk, Nicole Kidman und Alexander Skarsgård

Wenn der US-Regisseur Robert Eggers etwas Neues dreht, freuen sich Horror- und Fantasyfans des akribisch recherchierten, historisch korrekten anspruchsvollen Films. Bekannt ist er für "The Witch" um eine englische Auswandererfamilie im 18. Jahrhundert, die im amerikanischen Wald Unheimliches erlebt. Darauf folgte "The Lighthouse" - ein Kammerspiel mit Robert Pattinson und Willem Dafoe, seinem Stammschauspieler.
Dieser spielt erneut in Eggers' jüngstem Geniestreich mit, im Wikinger-Rachefilm "The Northman". Im bildgewaltigen Drama geben sich Filmstars die Klinke in die Hand: Ethan Hawke, Nicole Kidman, Willem Dafoe und sogar Kultsängerin Björk. Diese spielt eine Seherin - und ist erstmals seit fast 20 Jahren im Kino zu sehen. Alexander Skarsgård verkörpert in der Hauptrolle den Wikinger-Prinzen Amleth, der den grausamen Tod seines Vaters rächen will, weil sein Onkel (Claes Bang) diesen ermordet hat und dessen Mutter Gudrún (Nicole Kidman) gefangen hält. Eine besondere Frau hilft ihm bei den Racheplänen: Olga (Anya Taylor-Joy). Der Film mit packendem Soundtrack, voller mythischer Raben, Prophezeihungen und natürlich mit einer Walküre sowie Passagen auf gesprochenem Alt-Nordisch läuft seit dem 21. April im Kino. (FSK 16)
"Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" prämierte NDR Koproduktion von Andreas Dresen
Andreas Dresens politischer Film "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush", eine NDR Koproduktion, feierte Weltpremiere im Wettbewerb der Berlinale und wurde mit zwei Silbernen Bären ausgezeichnet. Im Drama geht es um die wahre Geschichte einer Bremer Hausfrau und Mutter, die sich mit dem mächtigsten Mann der Welt anlegt, George W. Bush, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. 2001 wird Murat Kurnaz in Pakistan verhaftet und kommt nach Guantanamo. Zu Hause in Bremen kämpft seine Mutter Rabiye gemeinsam mit dem Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke für Murats Freilassung. Ein eindrucksvoller Film, für den Meltem Kaptan in ihrem Kinodebüt mit dem Berlinale-Schauspielpreis ausgezeichnet wurde. Seit 28. April im Kino. (FSK 6)
"Downton Abbey II: Eine neue Ära" - Fortsetzung der Adeligen-Serie im Kino
"Downton Abbey"-Fans dürfen sich freuen: Nach all den Serien-Staffeln und einem erfolgreichen Kinofilm kommt eine Fortsetzung ins Kino. Ob in "Downton Abbey II: Eine neue Ära" wirklich ein neues Zeitalter beginnt, zeigt sich im nostalgischen Historienfilm mit der wunderbaren Maggie Smith als Grand Dame der Crawleys. England 1928: Lady Violet (Smith) hat von einem alten Verehrer eine Villa in Südfrankreich geerbt. Die Familie plant, an die Côte d’Azur zu reisen, um die Erbschaft in Augenschein zu nehmen. Vor der Abreise bringt ein Stummfilm-Star das Anwesen Downton Abbey durcheinander. Sie will ihren ersten Tonfilm drehen, die Filmcrew bringt die Crawley-Familie und das Dienstpersonal aus der Fassung. Seit dem 28. April im Kino. (FSK 0)
"Everything Everywhere All at Once" - Martial-Arts-Multiversum-Meisterwerk

Diesen Film zu beschreiben, ist nicht einfach. In Grunde handelt es sich um eine Einwanderer-Geschichte von zwei Generationen von Chinesen, die einen Waschsalon betreiben. Sie stehen vor einer aufwendigen Steuerprüfung mit einer strengen Beamtin (Jamie Lee Curtis). All das mit händisch ausgefüllten Quittungen.
Oscar-Gewinner Barry Jenkins ("Moonlight", "If Beale Street Could Talk") lobt ihn in höchsten Tönen: Er sei der absolute Hammer: "Laut, aufregend mit einem Riesen-Herzen" schreibt er auf Twitter. Die Regisseure Daniel Scheinert und Daniel Kwan hätten ihre Liebe zu allen möglichen Kino-Genres verdichtet und in eine Multiversum-Familiensaga geschachtelt, die jetzt alle dringend bräuchten. Auch Lana Wachowski ("Matrix"-Regisseurin) feiert den Film mit Michelle Yeoh, Ke Huy Quan und Stephanie Hsu in den Hauptrollen als Salon-Betreiber und heimlichen Martial-Arts-Experten. Ein kunterbunter, warmherziger, absurder Filmtrip mit Zeitreise-Sprüngen über Identität, Familienzusammenhalt, Kampfkunst und Bagels, wie ihn das Kino noch nie gesehen hat. Kurzum: ein Muss! Der Film läuft aktuell im Kino. (FSK 12)
"Doctor Strange in the Multiverse of Madness" - Fantasy mit Benedict Cumberbatch
Noch ein Film über das Multiversum - dieser aus dem Hause Marvel: In der Fortsetzung zu "Doctor Strange" darf Benedict Cumberbatch als mächtiger Magier erneut kräftig mit den Armen wirbeln und dabei die Augen zusammenkneifen. Denn die Gegenwart wird durch Portale zu verschiedenen Universen durcheinandergebracht. Dr. Strange muss also sein Bestes geben, all diese Portale rasch zu schließen. Seine Freunde Wong (Benedict Wong) und die Hexe Wanda (Elizabeth Olsen) helfen ihm dabei. Das Abenteuer läuft seit de 4. Mai im Kino - und hatte bereits am ersten Wochenende mehr als 800.000 Zuschauerinnen und Zuschauer - der beste Kinostart dieses Jahr (gefolgt vom neuen "Spider Man"-Abenteuer). (FSK 12)
"Top Gun Maverick " - Tom Cruise fliegt auf heikler Mission

Flieger-Ass Pete Maverick Mitchell (Tom Cruise) ist Fluglehrer und bringt neuen Generationen von Pilotinnen und Piloten sein Wissen bei. Er spürt, dass sein Beruf vom Aussterben bedroht ist. So übernehmen etwa Flugdrohnen seine bisherige Arbeit. Doch ein heikler Auftrag erfordert all sein Können. Der Actionfilm mit Tom Cruise als Piloten läuft bei den Filmfestspielen Cannes als Weltpremiere. Mit dabei sind Jennifer Connelly, Jon Hamm, Ed Harris und Miles Teller. Ab 26. Mai im Kino. (FSK 12)
"Elvis" - Filmbiografie von Elvis Presley mit Tom Hanks von Baz Luhrman
Austin Butler spielt den jungen, aufstrebenden Elvis, Tom Hanks spielt den angehenden Manager des berühmten Hüftschwingers in Baz Luhrmans Biopic über Elvis Presley im Film "Elvis". Nach seiner Weltpremiere in Cannes kommt der Film am 23. Juni ins Kino. (FSK noch unbekannt).
