Stand: 13.09.2022 07:37 Uhr

Die Queen und das Commonwealth: Was wird aus dem Nationenbund?

Großbritanniens Königin Elizabeth II, (mitte), mit Regierungsmitgliedern und Repräsentanten der Commonwealth Nations im Jahr 2012 in London. © picture alliance / empics Foto: Lefteris Pitarakis
Großbritanniens Königin Elizabeth II, (mitte), mit Regierungsmitgliedern und Repräsentanten der Commonwealth Nations im Jahr 2012 in London.

Dem Commonwealth of Nations, oder kurz Commonwealth, gehören heute 56 Staaten an, von denen 15 den britischen Monarchen als Staatsoberhaupt haben. Der weltumspannende lose Nationenbund lag Elizabeth II. sehr am Herzen. Einst wurde er gegründet, um den Autonomiebestrebungen ehemaliger Kolonien wie Kanada, Kenia oder Australien entgegenzuwirken.

Einige Mitglieder, wie zuletzt Barbados, haben sich bereits von der Krone abgewandt und zu Republiken erklärt. Manche glauben, dass der Tod der Langzeitregentin auch andere Länder zum Überdenken der historischen Verbindung zum britischen Königshaus bewegen könnte. Könnte der Staatenverband nun zerfallen? Ein Überblick:

Australien: Premierminister plant vorerst kein Referendum

Queen Elizabeth II. war die erste britische Monarchin, die das weit entfernte Australien besuchte. Zwischen 1954 bis 2011 reiste sie insgesamt 16 Mal nach Down Under. Aber die Beziehung der Australier zu ihrem royalen Staatsoberhaupt ist seit Langem gespalten. Einige schätzen die Tradition, andere möchten sich vom britischen Königshaus lösen. Bei einem Referendum im Jahr 1999 wollten 45 Prozent der Australier, dass ihr Land zur Republik wird - der Rest stimmte damals noch dagegen.

Der Tod von Elizabeth II. facht nun in Australien die Diskussionen um die Staatsform neu an. Grünen-Chef Adam Bandt drückte dem britischen Königshaus am Freitag in einem Tweet zunächst sein Beileid aus, endete aber mit dem Satz: "Wir müssen eine Republik werden". Aus Respekt vor Queen Elizabeth II. peilt der australische Premierminister Anthony Albanese allerdings vorerst kein Referendum über die Abschaffung der Monarchie an. Jetzt sei die Zeit, der gestorbenen Königin Tribut zu zollen und nicht, "Fragen zu unserer Verfassung" nachzugehen, sagte Albanese dem britischen TV-Sender Sky News am Sonntag.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Journal | 13.09.2022 | 16:10 Uhr

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