"Nosferatu - ein Drehtag des Grauens" auf der Bühne in Wismar. © NDR/ Axel Seitz Foto: Axel Seitz

Abgedrehte Horror-Show: "Nosferatu" spukt - auch in diesem Sommer - in Wismar

Stand: 03.03.2022 11:53 Uhr

In der St.-Georgen-Kirche zu Wismar wurde im Sommer 2021 der Dreh zum legenderen Filmklassiker "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens" auf der Bühne nachgespielt. In diesem Jahr soll es eine Neuauflage geben.

von Axel Seitz

Der Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau sowie die Schauspieler Greta Schröder, Max Schreck und Gustav von Wangenheim drehen einen Film in Wismar: "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens". Das war im Juli 1921. 100 Jahre später sind alle Künstler wieder zu erleben. Und zwar in der St.-Georgen-Kirche zu Wismar, in einem komödiantischen Horror-Spektakel.

Die Allüren der Stars mit eingewoben

"Ich hoffe, dass uns ein spannender Film gelingt", begrüßt Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau, gespielt von Robert Glatzeder, seine Schauspieler zu den Dreharbeiten.

Da dieses spätere Meisterwerk der Filmgeschichte natürlich ein Stummfilm ist, mussten Regisseur und Autor Holger Mahlich umdenken: "Man kann ja den Film nicht pur auf der Bühne erzählen. Wir haben es uns so überlegt, dass wir den ersten legendären Drehtag in Wismar bei uns auf die Bühne bringen. Das gibt uns die Möglichkeit, die Stummfilmszenen wirklich zu drehen und mit einer Kamera auf die Leinwand zu werfen, so dass der Zuschauer ein Bild davon hat, das aussieht wie im Film. Und zum anderen gibt es aber die Möglichkeit, lustige Geschichten zu erzählen rund um die ganzen Allüren der Schauspieler, der Diven", erklärte der Regisseur gegenüber NDR 1 Radio MV.

Authentische Dialoge auf die Bühne gebracht

Und so werden die Zuschauer 100 Jahre nach den Dreharbeiten Zeuge, wie beispielsweise der "Nosferatu"-Darsteller Max Schreck mit seinem Regisseur um Details feilscht:

"Ach Friedrich, entschuldige. Weißt Du, bei der Stelle 'Wollen wir nicht ein wenig zusammenbleiben, Liebenswertester', solltest Du da nicht ganz groß auf mich gehen?"
"Selbstverständlich, machen wir direkt in der Anschlussszene 'Nosferatus unheimliche Freundlichkeit' - da brauche ich Deine Augen ganz groß."
"Ich glaube, mein Blick ist aus dramaturgischen Gründen an dieser Stelle extrem wichtig."
"Das ist der dramaturgische Höhepunkt der Szene."

"Live zu spielen: das Allerschönste!"

Als Goedeke Michels hatte der Schauspieler sich bei den Störtebeker-Festspielen auf Ralswiek einen Namen gemacht, 2021 agierte Dietmar Lahaine erstmals als Max Schreck in Wismar: "Nosferatu war mir ein Begriff. Ich habe mir aber den Film bestellt und ausgiebigst angeguckt. Ich habe versucht, etwas von der Spielweise zu übernehmen. Und die Maske ist auch sehr gut dem nahegekommen", schwärmte Dietmar Lahaine im letzten Sommer.

Einblick ins Jahr 1921, als "Nosferatu - Symphonie des Grauens" gedreht wurde

Neben sechs Schauspielerinnen und Schauspielern begleiteten drei Musiker das Geschehen live auf der Bühne mit Musik zum Stummfilm, zudem war auch das Ensemble der "Charakterköpfe Wismar", die Theatergruppe der Wismarer Werkstätten dabei. Alle zusammen präsentierten den Zuschauern einen möglichen Einblick in die Dreharbeiten vom Juli 1921.

Kurzweilig, schaurig, amüsant, überzeugend. "Nosferatu - ein Drehtag des Grauens" lädt förmlich dazu ein, sich den Originalfilm mal wieder oder erstmals anzusehen und nach Wismar zu kommen zum diesjährigen Theatersommer in der St.-Georgen-Kirche. Zum Jubiläum von Murnaus Horrorklassiker 2022 kann sich das Publikum auf eine etwas erweiterte Fassung und ein neues Bühnenbild freuen.

Abgedrehte Horror-Show: "Nosferatu" spukt - auch in diesem Sommer - in Wismar

Unter "Nosferatu - ein Drehtag des Grauens" brachte Regisseur Holger Mahlich den Grusel-Klassiker von 1921 neu auf die Bühne. So erfolgreich, dass es in diesm Jahr eine Neuauflage geben wird.

Art:
Bühne
Datum:
Ende:
Ort:
Theatersommer St. Georgen Wismar
St.-Georgen-Kirche
St.-Georgen-Kirchhof 1A
23966  Wismar
E-Mail:
info@theatersommer-wismar.de
Kartenverkauf:
Ticketverkauf unter: www.theatersommer-wismar.de
Hinweis:
"Nosferatu, die Zweite"
Regie: Holger Mahlich
Bühnenbild: Julia Scheurer
Dieter Lahaine als Max Schreck
Marvin Schulze als Gustav v. Wangenheim
Annika Lehmann als Greta Schröder
Robert Glatzeder als Regisseur
Traudel Sperber als Regieassistentin
Leonhard Mahlich als Sepet
Die Musiker: Christian Thadewald-Friedrich mit seinen Musikerkollegen
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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Klassisch in den Tag | 16.07.2021 | 14:40 Uhr

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