Jazz – Round Midnight
Donnerstag, 24. März 2022, 23:30 bis
00:00 Uhr
Eine Sendung von Hans-Jürgen Schaal
Es war Eddie Jefferson, der einst die Idee hatte, aktuelle Jazzplatten "nachzusingen", indem er ihre Melodien und Improvisationen Ton für Ton betextete. Der Barkeeper Clarence Beeks hörte in Cincinnatti Jeffersons Auftritte und versuchte sich daraufhin selbst an dieser sogenannten "Vocalese"-Technik. Unter dem Künstlernamen King Pleasure landete Beeks 1953/54 mehrere Hits, darunter "I'm In The Mood For Love" (nach einer Aufnahme von James Moody) und "Parker's Mood" (nach der gleichnamigen Platte von Charlie Parker).
Diese Erfolge machten das Vocalese populär – davon profitierte am Ende auch Eddie Jefferson. King Pleasure war übrigens nicht nur ein besserer Sänger als Jefferson (so Will Friedwald), sondern auch der bessere Texter (so Jon Hendricks). Er "übersetzte" Saxofon-Improvisationen von Gene Ammons, Lester Young, Stan Getz u.a. in Textgesang. Außerdem führte er Kolleg*innen wie Betty Carter und Jon Hendricks in die Vocalese-Technik ein. Am 22. März 2022 würde King Pleasure 100 Jahre alt.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Jazz
