Jazz – Round Midnight
Montag, 17. Mai 2021, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Mauretta Heinzelmann

"I play the saxophone you've heard of it", so beginnt ein Gedicht des Klangpoeten Roy Nathanson, das er offenbar in der New Yorker U-Bahn geschrieben hat, sein Instrument vorstellend: "Du hast davon gehört. Ein goldenes gebogenes Ding mit einer verwaschenen Aussprache". Roy Nathanson vergleicht das Dichten mit der Improvisation in der Musik, er hat ein Lyrikstudium abgeschlossen und einige seiner Werke in seinem Lyrikband "Subway Moon" veröffentlicht. Apropos Mond: auch am Saxofon macht Nathanson Dichtung, quasi Fantasy: z.B. wenn er zum Mond fliegt, wie in seinem jüngsten Musikvideo zur Single "Moon Man" zu sehen. Real oder erdichtet? Auf jeden Fall ein großer Spaß, virtuos und mit Herz dargeboten, ein Spiel mit der Schwerkraft, gefärbt von Blues und schwebendem frechem Humor.
Über der Flamme schweben
Die 70 Jahre nimmt man dem Junggebliebenen niemals ab, wenn er mit jungen Musikerinnen, Musikern und Teenagern in Jugendprojekten auftritt wie 2015 in Hamburg auf Kampnagel. Roy Nathanson hat die Musik mit jeder Faser aufgesogen, seit er als Kind unter dem Flügel seiner Mutter lag, die Chopin-Etüden spielte. Viele Jahre ist Nathanson im "Big Apple Circus" aufgetreten und in den Kultbands "Lounge Lizards" und "Jazz Passengers". Roy Nathanson hat viel zu erzählen durch das goldene gebogene Ding: "Das ist, was ich mir wünsche: über der zerbrechlichen Flamme zu schweben."
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