Jazz – Round Midnight
Montag, 08. Februar 2021, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Michael Laages
Jazzmusiker gab's immer wieder, die die Begegnung suchten mit Klang und Komposition im klassischen Ton – allen voran Duke Ellington, der Jazz-Suiten schrieb etwa über Griegs "Peer Gynt"- oder Tschaikowskis "Schwanensee"-Musik. Aber umgekehrt: ein arrivierter Meister der Klassik, der den Jazz sucht? Diesen Weg schlug - neben dem Pianisten und Dirigenten Andre Previn - nur der Wiener Pianist Friedrich Gulda ein. Schon Anfang der 1950er Jahre traf er sich daheim mit dem Jazzkollegen Joe Zawinul, da waren beiden 20 Jahre alt.
Von der alten zur jungen Musik
Berühmt wurde Gulda als Mozart- und Beethoven-Interpret, und auf Einladung von Hans Koller, noch einem Wiener, schrieb er für ein illustres Jazzensemble im NDR und spielte im Januar 1958 auch im Trio mit Hans (später "James") Last am Bass und Schlagzeuger Karl Sanner. Diese Aufnahmen werden jetzt erstmals veröffentlicht. Im Laufe der Karriere traf Gulda auch Jazz-Stars wie Chick Corea und initiierte ein eigenes Free-Jazz-Festival am Attersee in Österreich. Gulda starb im Jahr 2000. Im Zentrum der neuen CD von NDR Kultur steht jetzt sein "Konzert für Cello und Blasorchester", wieder aufgeführt im vorigen Sommer in Hannover von den Bläsern der Radiophilharmonie des NDR und dem Cellisten Oliver Mascarenhas als Solist. Der stellt auch Arbeiten des Komponisten Nikolai Kapustin vor.
