Eine Sendung von Hans-Jürgen Schaal

Sie war die Lady Gaga der 1920er Jahre - Sexsymbol, schräger Vogel, Showgöttin, Jazzstar. In Europa wurde Josephine Baker (1906-1975), die als 19-Jährige mit der "Révue Nègre" nach Paris kam, zur Kunst- und Traumfigur der Boulevardpresse. Immer wieder erzählte man von der "schwarzen Venus", sie habe das Tanzen gelernt, weil sie sich als Kind in Missouri viel bewegen musste, um nicht zu frieren.

Mit ihrer Rolle in "La Sirène des tropiques" war Josephine Baker die erste afroamerikanische Frau, die eine Hauptrolle in einer großen Kinoproduktion spielte.

Zur Legende wurde ihre komisch-erotische Tanzshow in Paris - die Nacktheit, die Revuetreppe, das Bananenröckchen. Geheimnisumwittert war auch ihre Rolle im Zweiten Weltkrieg: Pilotin? Agentin? Widerstandskämpferin? Ein gefundenes Fressen für Klatsch und Tratsch: ihr aristokratischer Landsitz in Frankreich und die Familie der adoptierten "Regenbogenkinder".

Am Ende kam die Zwangsenteignung - und dann die wundersame Rettung durch Fürstin Gracia Patricia. Josephine Baker war eine starke Person und schwer in Schubladen zu stecken. Sie nannte sich selbst einen "alten Elefanten".

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