Podium der Jungen

Europäisches Hanse-Ensemble

Donnerstag, 20. Oktober 2022, 20:00 bis 22:00 Uhr

Musik aus den Hansestädten Hamburg, Lüneburg, Danzig, Königsberg und Riga präsentiert von den jungen Musikerinnen und Musikern des Europäischen Hanse-Ensembles. Ein Orchester, das talentierte Musikstudierende, die sich speziell auf dem Gebiet der Alten Musik hervorgetan haben, aus ganz Europa vereint.

Feiern wie die alten Pfeffersäcke

Das Europäisches Hanse-Ensemble © Olaf Malzahn
Die Musik um 1600 neu zu beleben, ist das Ziel des Europäischen Hanse-Ensembles.

In der Spätzeit der Hanse versuchten die Stadtoberhäupter mit Hilfe von Erlassen und Verordnungen der Prunksucht ihrer Bürger:innen Grenzen zu setzen. Gerade die Hochzeitsfeierlichkeiten waren Tummelplatz eines wachsenden Repräsentationsbedürfnisses der reichen Kaufleute. Was heute in Kleidung, Restaurant- und Hotelbesuch, Geschenken und Hochzeitsreisen investiert wird, spiegelte sich vor 400 Jahren in der Zahl der zu bewirtenden Gäste, der Speisenfolge, dem Tafelschmuck, der Kleiderordnung und der eigens bestellten Musik wider. Deshalb war es für die Komponisten der Hanse-Zeit ein lukrativer Nebenerwerb, zu den Hochzeitsfeierlichkeiten entsprechende Musik zu schreiben. Diese Gelegenheitskompositionen zeigen auf beeindruckende Weise den hohen Stand der Kompositionstechnik und die stilistische Vielfalt am Übergang von der Renaissance zur Barockzeit auf.

Ein Spezialist für Alte Musik - Manfred Cordes

Die europäische Musik des 16. und 17. Jahrhunderts ist das Spezialgebiet von Manfred Cordes. Er ist langjähriger Professor für Alte Musik an der Hochschule für Künste Bremen, Leiter des 1993 von ihm gegründeten Ensembles Weser-Renaissance Bremen und gehört zu den erfahrensten Spezialisten der historischen Aufführungspraxis. 2019 wurde das Europäische Hanse-Ensembles ins Leben gerufen, das er seitdem als künstlerischer Leiter betreut.

Faszination Alte Musik

Werke von Komponisten, die in den Hansestädten gewirkt haben und dabei oftmals wunderbare Motetten im Stil der klassischen Vokalpolyphonie, mehrchörige Werke nach venezianischem Vorbild und auch Kompositionen im konzertierenden Stil des Frühbarock geschrieben haben, spielen im heutigen Konzertbetrieb kaum noch eine Rolle: Warum ist das so? NDR Kultur hat sich im Umfeld des Hamburger Konzerts mit Manfred Cordes unterhalten sowie mit der Bratschistin Felicia Graf, der Sopranistin Veronika Mair, der Zink-Spielerin Indré Kučinskaitė und dem Hamburger Kirchenmusikdirektor und Organisten der St. Katharinenkirche, Andreas Fischer.

Eine Sendung von Stephan Sturm.

 

Das Programm

Europäisches Hanse-Ensemble

Werke u.a. von Hieronymus Praetorius, Jan Pieterszoon Sweelinck,
Johann Vierdanck

Andreas Fischer, Orgelsolo
Europäisches Hanse-Ensemble
Ltg.: Manfred Cordes

Aufzeichnung vom 09.09.2022 in der St. Katharinenkirche in Hamburg

 

Weitere Informationen
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