Das Sonntagskonzert
Sonntag, 17. Juli 2022, 11:00 bis
13:00 Uhr
Schon 2021 hatte Thomas Søndergård gemeinsam mit der NDR Radiophilharmonie das Publikum im Großen Sendesaal und in der Elbphilharmonie begeistert. Im Mai 2022 kehrte der dänische Dirigent noch einmal nach Hannover zurück und lud zu einem französischen Abend ein. Mit Begeisterung ließen sich die Gäste im Großen Sendesaal von den schwelgenden Walzerklängen in Ravels "Valses nobles et sentimentales" und dem temperamentvollen spanischen Treiben in Debussys "Ibéria" verzaubern.
Geschmeichelt und bezaubert
Solist dieses Sonderkonzerts war Daishin Kashimoto. Der japanische Geiger ist ein international gefragter Virtuose und zudem seit vielen Jahren Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Im Gepäck hat er das Solostücke von Ernest Chausson und Camille Saint-Saëns. Dessen Instrumentalkonzerte - fünf für Klavier, zwei für Cello und drei für Violine - sind für die französische Musikgeschichte von größter Bedeutung.
Kein Geringerer als der Violinvirtuose Pablo de Sarasate hatte das Violinkonzert Nr. 3 bei Saint-Saëns in Auftrag gegeben. "Geschmeichelt und äußerst bezaubert versprach ich es und hielt mein Wort", erinnerte sich der Komponist später. Das Werk ist jedoch weit mehr als ein Virtuosenstück. Es enthält etliche lyrische Passagen und originelle kompositorische Einfälle.
Liebesgesang auf der Geige
Sein "Poème" op. 25 schrieb Ernest Chausson 1896 ebenfalls für einen berühmten Geiger: Eugène Ysaÿe. Ursprünglich in Anlehnung an Iwan Turgenjews Novelle "Das Lied der triumphierenden Liebe" als sinfonische Dichtung geplant, entwickelte sich daraus "ein Stück in sehr freier Form mit zahlreichen Passagen, in denen die Geige allein spielt", wie Chausson es formulierte.
Bilder der Wirklichkeit
In "Ibéria" - Teil des sinfonischen Bilderzyklus' "Images" - gab Claude Debussy 1908 seiner Begeisterung für die spanische Musik und Lebenslust Ausdruck. Gleichzeitig ging er aber auch kompositorisch neue Wege: "Ich versuche, ganz etwas anderes zu machen, in gewisser Weise: Bilder der Wirklichkeit." Trotzdem malte er in "Ibéria" Klang- und Stimmungsbilder einer zwar folkloristisch inspirierten, doch in seine eigenen Farben gekleideten spanischen Fantasiewelt. Ergänzt wird das Konzertprogramm durch weitere Aufnahmen französischer Komponisten von der NDR Radiophilharmonie.
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