Das Sonntagskonzert
Sonntag, 18. September 2022, 11:00 bis
13:00 Uhr
Drei Nachwuchspreise vergeben die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in jedem Festspielsommer: den WEMAG -Solistenpreis, den NORDMETALL-Ensemblepreis und den Publikumspreis. Sie werden unter den MusikerInnen der Konzertreihe "Junge Elite" vergeben. Der Preisträger oder die Preisträgerin in Residence darf sogar eine ganze Spielzeit gestalten und dazu Künstlerfreundinnen und -freunde einladen.
Preisträgerprojekt in Rostock

Auch der Geiger Emmanuel Tjeknavorian hat seine Residenz im Sommer 2022 genutzt, um Gäste nach Norddeutschland mitzubringen. Beim Preisträger-Projekt in Rostock traf er überdies mit langjährigen Mitgliedern der Festspielfamilie zusammen: Daniel Müller-Schott, Preisträger in Residence 1995, Anastasia Kobekina, ebenfalls Cello, Solistenpreisträgerin 2016, Maximilian Kromer, Klavier, Ensemblepreisträger 2017, und Timothy Ridout, Viola, Ensemblepreisträger 2021. (Noch) nicht preisgekrönt aber sicherlich auch preiswürdig: der Geiger Andrea Obiso.
Musik aus glücklichen Zeiten
In verschiedenen Konstellationen zeigten sie ihre "Romantischen Seiten" - so der Konzertitel - bei Werken von Mendelssohn und Dvořák. Mendelssohns zweites Klaviertrio - komponiert während eines glücklichen Familienurlaubs im Taunus - ist zwar längst nicht so populär geworden wie das erste, dabei aber ein Meisterwerk dieser Gattung und bereits ein Vorbote der Spätromantik. Das As-Dur-Streichquartett gehört zu den letzten beiden Kammermusikwerken, die Antonín Dvořák geschrieben hat, 1895, nach seinem zweijährigen Amerika-Aufenthalt. Mit seiner nun wieder erkennbar tschechischen Musiksprache spiegelt es Dvořáks große Freude über die Heimkehr und den Beginn eines neuen Lebensabschnitts wider.
Emilie Mayers großer Zapfenstreich
Trommeln, Becken, Triangel und Bläserfanfaren, u.a. von einem dreistimmigen Posaunenchor und Piccolo, haben der dritten Sinfonie von Emilie Mayer ihren Beinamen "Militaire" verpasst. Möglicherweise hatte die mecklenburgische Komponistin sich von den revolutionären Unruhen 1850 in ihrer neuen Wahlheimat Berlin inspirieren lassen, vielleicht war es aber auch nur der Einfluss ihres Kompositionslehrers, des preußischen Militärmusikers Wilhelm Wieprecht.
Die NDR Radiophilharmonie hat unter Leitung von Jan Willem de Vriend die dritte und die siebte Sinfonie veröffentlicht und damit ihre vor zwei Jahren begonnene Emilie Mayer-Gesamteinspielung um eine CD erweitert.
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