Das Sonntagskonzert
Sonntag, 31. Juli 2022, 11:00 bis
13:00 Uhr
Daniel Müller-Schott ist als ehemaliger Residenzpreisträger seit Jahren eng mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern verbunden. In diesem Sommer kehrte der Cellist für zwei Konzerte in den Nordosten zurück. An seiner Seite: das BBC Symphony Orchestra und die Gastdirigentin Dalia Stasevska, die ihr Debüt bei den Festspielen gaben. Abschied und Neubeginn - diesen Bogen spannten die MusikerInnen zwischen Edward Elgars Cellokonzert und Antonín Dvořáks Sinfonie "Aus der Neuen Welt". Ralph Vaughan Williams' "Fantasia on Greensleeves" - ebenfalls Musik aus der "alten" Welt - rundete das Programm ab.
Unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs

Als Edward Elgar sein Cellokonzert schrieb, war der Erste Weltkrieg in vollem Gange. "Ich habe den Eindruck, dass Elgar sehr genau beobachtet hat, was in der Gesellschaft passiert ist", sagt Daniel Müller-Schott dazu. "Man weiß, dass er kritische Anmerkungen gemacht hat zu politischen Entwicklungen, dass er einfach niedergeschlagen war über das, was da passiert ist." Und weiter: In dem Stück "ist eine große Melancholie, ein Bewusstsein für Vergangenheit, das gelebte Leben zu spüren und diese Tragik und dieser Tiefsinn". Mit dem Cellokonzert nahm Elgar Abschied vom Komponieren. Es war sein letztes großes Werk.
Aufbruch in die Neue Welt
Antonín Dvořák 9. Sinfonie dagegen erzählt vom Aufbruch in die "Neue Welt". Eine außergewöhnliche Aufgabe lockte den Komponisten Ende des 19. Jahrhunderts aus Prag nach New York: Er sollte die Leitung des National Conservatory of Music übernehmen. Gleichzeitig erhoffte man sich von ihm nichts weniger als eine neue amerikanische Nationalmusik. Das "amerikanische" Streichquartett und die berühmte Neunte gelten als Höhepunkte dieser Bemühungen.
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