Das Sonntagskonzert
Sonntag, 07. August 2022, 11:00 bis
13:00 Uhr
"Das ist ein großartiges Projekt, weil es die Stimme der Musik der Ukraine repräsentiert", sagt die Dirigentin Keri-Lynn Wilson - Kanadierin mit ukrainischen Wurzeln. "Wir als Gruppe sind vereint, um die Zukunft der Ukraine und der kulturellen Welt zu repräsentieren."
Eine Mission: Verteidigung der ukrainischen Kultur
Das Ukrainian Freedom Orchestra war ihre Idee, und mit der Unterstützung ihres Mannes Peter Gelb, Generaldirektor der New Yorker Met, konnte Wilson sie auch in die Tat umsetzen: In Warschau versammelte sie 75 ukrainische Musikerinnen und Musiker, Einheimische und Exilanten, und formte innerhalb von zehn Tagen einen funktionierenden Klangkörper daraus. Das Ziel: die Unterstützung und Verteidigung der ukrainischen Kultur in Kriegszeiten. Nach dem Gründungskonzert in Warschau begann eine vierwöchige Tournee durch Europa und die USA, die das Orchester auch Ende Juli zu den London Proms geführt hat, zusammen mit zwei ukrainischen Musikerinnen: der international bekannten Sopranistin Liudmyla Monastyrska und der Pianistin Anna Fedorova.
Musik, aus der die Sehnsucht spricht
Auf dem Konzertprogramm stehen Werke von ukrainischen, polnischen und deutschen Komponisten, allen voran der 84jährige Valentin Silvestrov, der zu Beginn der russischen Invasion aus Kiew nach Berlin fliehen musste. "Seine siebte Sinfonie ist ein wunderschönes Werk von ätherischer Leichtigkeit und voller wunderschöner Melodien, die sehr traurig klingen", findet Peter Gelb. Anna Fedorova wird das zweite Klavierkonzert von Frédéric Chopin spielen - einem weiteren Musiker mit einer Exil-Biografie -, und Liudmyla Monastyrska besingt mit einer Arie aus Beethovens "Fidelio" den Sieg der Liebe über die Tyrannei. Die vierte Sinfonie von Brahms rundet das Programm ab, ein Werk, in dem das neu gegründete Orchester seine ganze Musikalität, Virtuosität und Leidenschaft unter Beweis stellen kann.
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