Das Sonntagskonzert
Sonntag, 30. Mai 2021, 11:00 bis
13:00 Uhr
Gut, man braucht schon ein paar mehr Streiche(r), um drei große Cellokonzerte aufzuführen, um die vierzig dürften es gern sein. Die finden sich auch leicht in einem Orchester, aber die Gelegenheit, diese drei Konzerte an einem Abend zu erleben, gibt es nur selten. Im Sommer 2018 machten es die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern möglich: Beim Festival "360 Grad Cello" in Ulrichshusen spielten die Preisträger Anastasia Kobekina, Harriet Krijgh und Daniel Müller-Schott zusammen mit der Neubrandenburger Philharmonie Konzerte des 19. und 20. Jahrhunderts und präsentierten damit ganz unterschiedliche kompositorische und interpretatorische Handschriften.
Drei ganz unterschiedliche Cellokonzerte
Das Konzert h-Moll von Antonín Dvořák bezeichnet Müller-Schott als "eine Symbiose von Natürlichkeit, tief empfundener Sehnsucht in der Musik und einer nahezu perfekten Form" und als "einen Wendepunkt in der Geschichte des Instruments", denn das Solocello trat hier zum ersten Mal einem großen Sinfonieorchester gegenüber. Joseph Haydn dagegen hielt in seinem C-Dur-Konzert an der festlichen Kompositionsweise des Spätbarocks mit der Alleinstellung des Soloinstruments fest. Dabei gehört der schnelle Finalsatz zum Schwersten, was die Celloliteratur zu bieten hat.
Wieder ein ganz anderer Fall ist das Konzert für Cello und Blasorchester des Pianisten Friedrich Gulda. Es bezieht österreichische Volksmusik sowie Jazz- und Rockelemente mit ein.
